Reizwortanalyse
Hintergrund: Eine Zufallstechnik. In festgefahrenen Strukturen oder Prozessen kann es hilfreich sein, einen externen Impuls zu erhalten, um den Prozess wieder in Gang zu setzen.
Ziel: Die Reizwortanalyse setzt unerwartete Assoziationsketten in Gang. Eine ideensuchende Gruppe arrangiert den Kreativprozess um eine begrenzte Anzahl willkürlich ausgewählter Reizwörter, welche nicht in Zusammenhang mit dem Problemfeld stehen. Beispiel aus der Grundschule: "schreibe eine Geschichte mit den Reizwörtern "Giraffe, Weihnachten, Wagenheber".
Vorgehensweise: Nach sorgfältiger Problemdefinition ist eine Liste mit Reizwörtern zu erstellen, zum Beispiel durch blindes Tippen auf ein Wort in einem Buch oder Katalog (Menge 3-7). Dann erfolgt die Zerlegung eines Reizwortes in Wortelemente: z.B. Abläufe, Gestalt, Funktionen, Formen und Nutzung.
Beispiel: Problem: Entwicklung eines neuen Schuhmodells. Reizwort: "Fisch". Wortelemente: Gestalt (Flossen, Spindelform, Schuppen usw.); Abläufe (Element Wasser, schwimmen, zappeln, Sauerstoff); Funktion (Nahrungskette, Fleisch, Kaviar, Zierfisch); Nutzung (Filetiermesser, Angeln, Trawler, Netze) usw.
Abschluss: Nach einer begrenzten Zeit wird die Assoziationskette partiell auf das Thema übertragen: Schuhe aus Hai-Leder, mit Schuppenmuster, Wasserdicht, mit Seefahrerdesigns usw.
Vorteil: Schnell, einfach und kostengünstig. Insbesondere, wenn andere Methoden erschöpft scheinen, bringt die Reizwortanalyse potenziell gänzlich neue Assoziationsketten in Gang.
Nachteil: Bei sensiblen Themen (z.B. Inklusion von Bevölkerungsgruppen) und sehr temperamentvollen Teams potentiell zu viele und nicht zielführende Ideen.
Weiterführender Link: kreativitaetstechnik.com/reizwortanalyse/