Fachkräfte für die Energiewende
Innovative Ingenieur:innen gesucht
Energie- und Umwelttechnik ist der jüngste Studiengang der ZHAW School of Engineering. Markus Sägesser, Direktor von Stadtwerk Winterthur, ist überzeugt, dass die Energiebranche junge, gut ausgebildete und innovative Ingenieur:innen der Energie- und Umwelttechnik braucht.
Die Energiebranche ist im Umbruch: Aus der langjährigen Komfortzone der fossilen Brennstoffe gilt es sich zu verabschieden. Neue Technologien, neue politische Vorgaben, ein liberalisiertes Marktumfeld und veränderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen prägen die Energieversorgung der nahen Zukunft. «Das ist eine riesige Herausforderung», sagt Markus Sägesser, Direktor von Stadtwerk Winterthur; er ergänzt aber sogleich: «Die Energiewende sehe ich trotzdem als Chance. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen ermöglicht es uns, die Milliarden von Erdöldollars künftig nicht im Ausland, sondern in der Schweiz auszugeben, hier Wertschöpfung zu erzielen, Innovationen zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen.» Und für diese Arbeitsplätze, so glaubt Sägesser, sind die Absolvent:innen des Studiengangs Energie- und Umwelttechnik prädestiniert.
«Erneuerbare Energien und nachhaltige Beschaffung sind die Zukunftstrends schlechthin.»
Junge, offene und gut ausgebildete Berufsleute
Erneuerbare Energien und nachhaltige Beschaffung seien die Zukunftstrends schlechthin, sagt Markus Sägesser; in der Umsetzung gelte es aber noch viele Unsicherheiten zu überwinden: «Und wie immer, wenn etwas Bekanntes zugunsten von etwas Unbekanntem aufgegeben wird, herrscht Verunsicherung: Geht das überhaupt? Kostet es nicht zu viel? Sind Arbeitsplätze gefährdet?» Markus Sägesser sieht eine wichtige Aufgabe seiner Branche darin, den Verzicht auf fossile Energieträger so einfach und bequem wie möglich zu machen, ohne ökologische und wirtschaftliche Überlegungen zu vernachlässigen. «Wir versuchen bei Stadtwerk Winterthur, diesen Prozess zu prägen und die Auswirkungen auf den Alltag so gering wie möglich zu halten.»
Neues erschaffen, Altes verbessern
In diesem Spannungsfeld werden die künftigen Energie- und Umweltingenieur:innen arbeiten. Ihre zentrale Herausforderung liegt gemäss dem Direktor von Stadtwerk Winterthur auch, aber nicht nur in der Entwicklung neuer Energieträger: «Wahrscheinlich wird die Energieversorgung der Zukunft ohnehin mittels Technologien geschehen, die wir heute noch gar nicht kennen. Es ist sicher ein Auftrag an die Fachleute, diese Innovationen zu erschaffen. Es geht aber auch darum, bereits bekannte Energiequellen effizienter und damit wirtschaftlicher zu gestalten. Gerade daran hat die Industrie grosses Interesse.»
«Wahrscheinlich wird die Energieversorgung der Zukunft ohnehin mittels Technologien geschehen, die wir heute noch gar nicht kennen. Es ist sicher ein Auftrag an die Fachleute, diese Innovationen zu erschaffen. Es geht aber auch darum, bereits bekannte Energiequellen effizienter und damit wirtschaftlicher zu gestalten. Gerade daran hat die Industrie grosses Interesse.»
In grossen Bildern denken
Um diese Herausforderungen anpacken zu können, sind fundiert ausgebildete und vielseitige Fachleute gefragt. Markus Sägesser erklärt: «Es braucht Ingenieur:innen, die nicht nur technisches, sondern auch gesellschaftliches und politisches Verständnis haben. Sie müssen die Gesamtzusammenhänge erkennen können, in grossen Bildern denken, aber dennoch das Gespür für Dimensionen nicht verlieren.» Vor dem Hintergrund eines so grossen Wandels wie der Energiewende seien aber auch kommunikative Kompetenzen gefragt. «Ingenieur:innen dürfen nicht bloss nüchterne Techniker:innen sein, sondern müssen ihre Ideen auch kommunizieren und Menschen ansprechen können», sagt Markus Sägesser darum.
Gute Aussichten für Absolventinnen und Absolventen
Der junge Studiengang Energie- und Umwelttechnik muss sich in der Industrie erst bewähren und etablieren. Genau darum ist Markus Sägesser auch überzeugt, dass sich die verschiedenen Berufsbilder für die Absolvent:innen noch verändern werden. Wichtig sei, dass sich die jungen Berufsleute ein Fachgebiet suchen würden, das sie interessiere; denn Faszination und eine solide Ausbildung seien Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere. «Ich kann mir gut vorstellen, dass junge Ingenieur:innen in Unternehmungen wie Stadtwerk Winterthur Fuss fassen werden. Ich sehe sehr gute Karrierechancen für Absolvent:innen der Energie- und Umwelttechnik.»
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