Wie unsere Umweltingenieur-Studierenden ihre Corona-Freizeit gestalten – Teil eins
Aufgrund der Einschränkungen durch das Coronavirus wird momentan viel Zeit zu Hause verbracht. Um den Lagerkoller zu verhindern, wird öfters zum Kochlöffel gegriffen oder ein Garten angelegt und die virtuelle Kommunikation hat einen zentralen Platz im Leben vieler eingenommen. Auch die Studierenden des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen der ZHAW bilden hier keine Ausnahme. Im ersten Teil der dreiteiligen Serie erzählt Savian Scanu, wie wichtig ihm zurzeit eine nachhaltige Ernährung ist und wie er seine Zeit zu Hause nutzt.
Der Bundesrat hat beschlossen, die Corona-Massnahmen schrittweise zu lockern. Die Empfehlung, zu Hause zu bleiben, hat jedoch weiterhin Gültigkeit. Die Studierenden des Instituts für Umwelt und Natürliche Ressourcen der ZHAW erzählen, wie sie ihre Zeit zu Hause in der Quarantäne nutzen und wie das Studium ihre Sichtweise prägt.
Wie nutzt du die Zeit?
Zurzeit koche und backe ich sehr viel. Ich habe schon Rotkohl fermentiert, war Bärlauch sammeln für den hausgemachten Bärlauchpesto und stelle Pasta selbst her.
Wie wirkt sich deine Sicht als Umweltingenieur auf deine Herangehensweise an das Kochen aus?
Kochen fängt mit dem Einkauf an. Ich achte darauf, dass ich nur so viel einkaufe, wie ich wirklich benötige, so dass nichts schlecht wird und entsorgt werden muss. Essensreste versuche ich auf kreative Art wieder zu verwerten. Beispielsweise kann ein langweiliger Pasta-Rest zu einer Frittata umgewandelt werden.
Wie hat sich deine Einstellung in Bezug auf das Thema Ernährung seit Beginn des Studiums verändert?
Ich mache mir definitiv mehr Gedanken beim Einkaufen, da mir Nachhaltigkeit wichtig ist. Ich habe noch einen langen Weg vor mir, denn ich möchte meinen Impact im Bereich Ernährung verbessern. Im Vergleich zu vor ein paar Jahren habe ich meinen Fleischkonsum deutlich reduzieren können. Wenn ich aber einmal Fleisch konsumiere, folge ich dem Leitsatz «Nose to Tail». Es geht dabei darum, möglichst alles vom Tier zu verwerten, auch die weniger edlen Fleischstücke, die von der breiten Bevölkerung gemieden werden. Beispielsweise brauche ich gerne die Knochen, um selbst Bouillon herzustellen. Ebenfalls vermeide ich Flug-Fleisch. Bei Früchten und Gemüse liegt meine Wahl wenn möglich bei saisonal und regional.
Was ist dir für die Zukunft besonders wichtig in Bezug auf ein nachhaltiges Ernährungssystem?
Ich denke, unser Ernährungssystem sollte auf eine kontinuierliche Reduzierung der Umweltauswirkungen basiert werden. Die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Literatur, in Bezug auf die Nachhaltigkeit dieses Sektors, sollten flächendeckend umgesetzt werden. Es sollte mehr Transparenz für Kunden geschaffen werden, beispielsweise mit Angaben über die Umweltauswirkungen von Lebensmitteln. Wir sollten intensive Tierzuchten sowie Massentierhaltung stark reduzieren und auf alternative Proteinquellen umsteigen, wie Insekten oder Hülsenfrüchte, die nur einen Bruchteil der Umweltressourcen der traditionellen Tierhaltungen verbrauchen. Nachhaltigkeit in der Lebensmittel-Produktion sollte durch internationale Zusammenarbeit erreicht werden.
Du hast dich während des Studiums neben einer Vertiefung auch noch für den Minor «Ökobilanzierung und Labelmanagement» entschieden. Wieso ist deine Wahl auf diesen Minor gefallen?
Ich habe mich für den Minor entschieden, da ich Nachhaltigkeit kommunizieren und sichtbar machen möchte. Ich will die Nachhaltigkeit in den Wertschöpfungsketten von Lebensmitteln kennenlernen, damit diese Möglichkeiten auch ausgeschöpft werden. Ausserdem lernen wir, wie Produkte und Prozesse verbessert werden können.
Du möchtest dich auch für nachhaltige Prozesse bei Lebensmitteln, im Tourismus oder im Energiebereich einsetzen? Dann studiere Umweltingenieurwesen! Der Anmeldeschluss wurde bis zum 31. Juli verlängert.
Weitere Informationen:
Kontakt: Matthias Stucki, Leiter Minor Ökobilanzierung und Labelmanagement
Mehr Informationen zum Minor Ökobilanzierung und Labelmanagement findest du im digitalen Studienplaner.
Informationen zum Bachelor Umweltingenieurwesen
Hier geht es zum Teil zwei und Teil drei der Serie.