Urban Forestry Best Management Toolbox
Urban Forestry Best Management Toolbox
Die Urban Forestry Management Toolbox soll Fachpersonen, Gemeinden und auch interessierten Privatpersonen als Instrument dienen, um sich in die Thematik Urban Forestry einzuarbeiten oder auch Informationen und Inspirationen zu beziehen. Der Leitsatz, unter dem diese UF Management Toolbox entwickelt wurde, ist in der Sprache formuliert in der Urban Forestry global am meisten stattfindet.
«Grow a tree, enable an ecosystem, sustain a society.»
Für ein funktionierendes und nachhaltiges urbanes Ökosystem braucht es gesunde, grossgewachsene Bäume. Um die UF-Planung und Management, welche dies generieren soll, sicherzustellen ist die UF Management Toolbox in 6 Kategorien (A-F) unterteilt. Jede Kategorie steht für eine wichtige Phase eines UF-Management Plans.
Bauminventur und Nutzenbewertung
Um den eigenen Urban Forest zu bewirtschaften, braucht es die genaue Kenntnis des vorhandenen Baumbestands, der Entwicklung und des allgemeinen Zustands der Bäume. Daraus können angepasste Management Modelle und die strategische, wie auch operative Entwicklung des Urban Forests abgeleitet werden. Dafür sind genaue und aktuelle baum- und bodenbezogenen Daten unumgänglich. Die Grundlage dafür bildet beispielsweise ein gutes GPS-/GIS-gestütztes vollständiges Bauminventar in Verbindung mit einer Bewertung der Ökosystemleistungen.
Baumauswahl, Pflanzung und Etablierung
Welche Baumarten kommen an welchen Standorten zum Einsatz? Wie funktioniert die Auswahl und welche Diskussionen und Parameter müssen dabei beachtet werden? Die Auswahlprozesse wie auch die Pflanzung des Baumes können die Wachstumsfähigkeit der Bäume massgeblich beeinflussen. Die Auswahl der Bäume muss auf Grundlage der Best Management Practices (BMP) erfolgen. Diese berücksichtigen die Baumartenspezifischen Bedürfnisse wie auch den Einbezug der Bedürfnissen der Bevölkerung (Gesundheit oder Kultur). Weiter braucht es Verfahrensspezifikationen für die Pflanzung und Anpflanzung auf der Grundlage der geltenden BMP. Diese sollten institutionalisiert und kommuniziert werden.
Nach der Pflanzung: Pflege, Wartung und Schutz / Erhaltung
Der Pflegeintervall und insbesondere die Jungbaumpflege ist für einen städtischen Baum die Grundlage eines gesunden Wachstums und Alters. Ein klares Pflegeregime ist unumgänglich. Darin sollte der Zeitpunkt der Pflege, die Intervalle und auch die Gründe für Pflegemassnahmen festgelegt werden. Dabei sollten die Phänologie und der Gesundheitszustand der Bäume die Grundlage für die Planung aller Nachsorge- und Pflegemaßnahmen bilden. Eine gründliche Kenntnis der Baumstruktur, -funktion und -prozesse muss die Grundlage für Maßnahmen wie den Baumschnitt bilden. Das beinhaltet klare Regelungen zu Schnittmassnahmen, Risikobewertungen und auch den Schutz oder die Entfernung von Bäumen. Der Schutz des Baumbestandes und den damit verbundenen Ökosystemleistungen kann ebenfalls kommuniziert werden.
Raumentwicklung
Wie können wir unsere Raumentwicklungsprojekte so planen, dass wir MIT Bäumen bauen können (Zürcher, N. 2021) und die daraus resultierenden Auswirkungen und (irreparablen) Schäden an grosskronigen Bäumen reduzieren? Welche Instrumente können wir einsetzen, um Bäume und ihre Landschaften bei allen Aspekten von Raumentwicklungsprojekten zu schützen, zu erhalten und zu bewahren - von Straßenbauarbeiten und der Installation/Reparatur von Gehwegen bis hin zu großen öffentlichen Infrastrukturprojekten? Es sollen die Ansätze der Raumentwicklung und der Planung mit den Bedürfnissen des Urban Forest aufeinander abgestimmt werden können. Dazu braucht es eine Entwicklung von Protokollen und oder Arbeitspapieren, welche den Umgang mit Bäumen insbesondere im Zusammenhang mit Infrastrukturkonflikten: Bauprojekten, Reparatur von Gehwegen, Straßensanierung definieren.
Ausweitung von Managementpartnerschaften durch partizipative Managementstrategien
Wie können Informationen des Urban Forest an die Bevölkerung gelangen und wie kann die Bevölkerung in das Management des Urban Forest einbezogen werden. Es braucht Sensibilisierungsmassnahmen und Kommunikationsstrategien für einen erfolgreichen Informationsfluss. Dazu gehören kulturell inspirierte bürgerwissenschaftliche Beteiligungsprogramme (z.B Citizen Science Projekte) und informierte Verwaltungsmöglichkeiten, die eine handlungsorientierte Beteiligung an allen Aspekten des Managements beinhalten.