Wieso habt ihr euch für ein Auslandsemester entschieden, und warum ist die Wahl auf Irland gefallen?

• Vera: Wir wollten ein bisschen Abwechslung in den tristen Corona-Alltag bringen und einen generellen Tapetenwechsel mit den damit verbundenen neuen Erfahrungen.
• Gian: Die Kultur und das Land haben uns beide interessiert, zudem gab es nur drei Orte, wo ein Austauschsemester möglich war – zwei davon in Irland.

Ist das Land so, wie ihr es erwartet habt?

• Vera: Die Landschaft ist genauso schön und grün, wie man es immer hört, und die Menschen sind sehr freundlich und zuvorkommend. Am meisten überrascht hat uns das Wetter: Seit wir hier sind, hatten wir sehr viel Sonnenschein und nur wenige Regentage – ganz anders, als man es von Irland erwartet.

Könnt ihr etwas über euer College erzählen?

• Gian: Wir sind am University College Cork UCC und studieren da Chemie und Biochemie im 5. Semester. Hier kann man Bachelor- und Masterstudiengänge beinahe jeder Richtung besuchen. Das College hat etwa 22 000 Studierende – davon sind dieses Semester ca. 600 Austauschstudierende.

Ist es einfach, Kontakt mit Einheimischen zu knüpfen?

• Vera: Es ist um einiges einfacher, mit anderen Austauschstudenten in Kontakt zu kommen, da wir mit ihnen zusammenleben und sie ebenfalls auf der Suche nach neuen Kontakten sind. Wenn man einer Sportmannschaft beitritt oder im Pub sitzt, kommt man aber auch mit Einheimischen ins Gespräch.

Wie läuft es mit dem Unterricht auf Englisch?

• Gian: Bisher erstaunlich gut. Viele Dozierende reden in einem angenehmen Englisch ohne starken irischen Akzent. Wenn man trotzdem mal nicht nachkommt oder etwas nicht versteht, kann man jede Lektion nachschauen, da alles aufgezeichnet wird.

Läuft das Studium ähnlich ab wie an der ZHAW?

• Vera: Das Studium hier ist ziemlich anders, als wir es von der ZHAW gewöhnt sind. Der Unterricht fängt nie vor 9 Uhr an, manchmal sogar erst um 10 oder 11 Uhr. Zudem gib es selten Tage, an welchen wir morgens bis abends in der Schule sind.
• Gian: Hier ist es normal, dass man nur zwei oder drei Stunden Unterricht hat und den Rest des Tages selbständig zuhause etwas für die Schule macht. Wir müssen auch den Stundenplan selbst zusammenstellen, was eine grosse Herausforderung war.

Was macht ihr in der Freizeit?

• Gian: Ich bin im Fussballklub der UCC. Unter der Woche trainiere ich mit dem einheimischen Team und am Wochenende geht’s an die Matches.
• Vera: Wir machen auch viele Ausflüge, um möglichst viel vom Land zu sehen, und natürlich sind wir ab und zu im Pub anzutreffen.

Was sind eure drei wichtigsten Tipps für Cork und Umgebung?

• Vera: Man sollte immer einen Regenschirm dabeihaben, die Cliffs of Moher anschauen und den Ort Kinsale mit seinen alten Forts besichtigen.

Was vermisst ihr an der Schweiz – falls überhaupt?

• Gian: Natürlich unsere Freunde und Familien, aber auch den praktischen Unterricht in seiner freien Form, der hier doch ein wenig fehlt.

Und welche irische Eigenart nehmt ihr mit nach Hause?

• Vera: Die Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem.

Vielen Dank fürs Gespräch und alles Gute für das weitere Studium!