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Life Sciences und
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Phytotherapie in der HNO-Praxis: Mit Pflanzen heilen

Arzneipflanzen gehören zu den ältesten Heilmitteln. An der 34. Schweizerischen Jahrestagung für Phytotherapie vom 21. November in Baden präsentierten die ZHAW und die Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie SMGP die neusten Studien und Erfahrungen zur Wirksamkeit von pflanzlichen Arzneimitteln bei Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen.

Erkrankungen der Atemwege und Ohren gehören zu den Dauerbrennern in der Arztpraxis. Sie verursachen rund 75 Prozent aller Besuche beim Hausarzt oder bei der Hausärztin.

Oft werden dort gegen virale Infekte Antibiotika verschrieben, obwohl diese ausschliesslich gegen Bakterien wirken. Bei akuter Bronchitis helfen Antibiotika beispielsweise nie, bei Nebenhöhlenentzündung nur marginal. Denn diesen Erkrankungen liegt (fast) immer eine virale Infektion zugrunde.

Um den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren, ist eine bessere Diagnostik elementar. Damit liessen sich rund die Hälfte der Antibiotikaverschreibungen verhindern. So war die Diagnostik ein prominentes Thema an der Tagung, die eine ganzheitlichere Medizin fordert und fördert.

Doch wie können virale Infekte behandelt werden, wenn synthetische Heilmittel fehlen? Mit Phytopharmaka könnten Ärztinnen und Ärzte oftmals eine Alternative für ihre Patientinnen und Patienten anbieten, die Linderung der Symptome bringt und das Immunsystem stärkt. An der Tagung präsentierten die Referentinnen und Referenten verschiedene Behandlungsmethoden für Infekte, aber auch für schwerwiegendere Diagnosen wie HNO-Tumore, Tinnitus oder Reflux.

Arzneipflanzen bergen also ein Potential für die Schulmedizin. Doch es braucht Forschung bezüglich der Wirksamkeit gegen verschiedene Erkrankungen. Die Fachgruppe Naturstoffe und Phytopharmazie am Institut für Chemie und Biotechnologie ICBT beschäftigt sich genau damit. An der Jahrestagung für Phytotherapie findet der wichtige Transfer in die Praxis von Ärztinnen und Ärzten statt.

Im 2020 findet die Jahrestagung für Phytotherapie an der Universität Zürich statt und ist international ausgerichtet: Der Anlass wird in Kooperation mit den Fachverbänden aus Deutschland, Österreich, Niederlande und der Schweiz organisiert. Sie können sich jetzt schon anmelden.