Vom Bierbrauer in Bayern zum technischen Projektleiter bei Unilever
Der Werdegang von David de la Gala ist ein Musterbeispiel für den Kompetenzen-Mix und die vielfältigen Karrieremöglichkeiten, die unsere Absolvierenden des Masters in Applied Computational Life Sciences (ACLS) haben. Wieso er als Bierbrauer in die Welt der Daten eintauchen wollte, erfahren Sie in diesem Interview.
Kannst du uns bitte etwas über deinen Background erzählen?
Ursprünglich aus Regensburg in Bayern, habe ich mich ganz dem lokalen Grundnahrungsmittel – dem Bier – verschrieben. Meine Reise begann mit einer Ausbildung zum Brauer, die mich schließlich zu einem Studium in Brau- und Getränketechnologie führte. Dieser Studiengang war für mich ideal, da er meine Begeisterung für das Brauhandwerk mit meinem Interesse an technologischen Prozessen perfekt verknüpft.
Wieso hast du dich für den Master in Applied Computational Life Sciences entschieden? Was gefällt dir am Programm?
Im Laufe meines Bachelors wählte ich das Fach "Excel für Brauingenieure", wo ich meine Faszination für Daten entdeckte und spürte, dass jenseits von Excel noch eine ganze Welt des Wissens auf mich wartete. Als ich dann auf den Masterstudiengang in Applied Computational Life Sciences gestossen bin, war ich sofort von den vielfältigen Themen angezogen. Dieses Programm eröffnete mir einen Horizont weit über Bierkrüge hinaus – mit spannenden Einblicken in die Welt der Daten, ihrer Visualisierung, Modellierung und der faszinierenden Anwendung künstlicher Intelligenz. Genau diese Aspekte haben es mir besonders angetan.
Worum geht es in deiner Masterarbeit?
In meiner Masterarbeit widme ich mich der spannenden Fragestellung, wie selbstlernende Algorithmen zur Lösung von Job-Shop-Problemen eingesetzt werden können. Dabei geht es um nicht weniger als die Optimierung komplexer Herstellungsprozesse: Verschiedene Produktionsaufgaben müssen so auf Maschinen verteilt werden, dass sie maximal effizient bearbeitet werden können. Mein Ziel ist es, mit dieser Arbeit nicht nur theoretische Grundlagen zu schaffen, sondern auch praktische Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen, damit diese Erkenntnisse in der realen Welt Fuss fassen und genutzt werden können.
Du hast neben deinem Studium in der Forschungsgruppe Simulation & Optimization als wissenschaftlicher Assistent gearbeitet. Wofür warst du zuständig?
In einem spannenden Projekt mit dem Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovationen habe ich mich intensiv mit Pickering-Emulsionen aus einheimischen Ölen beschäftigt. Meine Hauptaufgabe lag in der Datenaufbereitung und -visualisierung. Ein Bereich, in dem ich meine Fähigkeiten und Kenntnisse besonders einbringen konnte. Zusätzlich war ich aktiv an der Gestaltung von Lehrmaterialien für den neuen Bachelorstudiengang in Applied Digital Life Sciences beteiligt, insbesondere für die Kurse "Numerische Grundlagen der Data Science" sowie "Mathematische Modelle und Analysen" im zweiten bzw. dritten Semester. Dabei hatte ich auch die Gelegenheit, Übungsstunden zu leiten und Erstsemesterstudierenden in den Supportlektionen für das Programmieren unter die Arme zu greifen.
Du hast diesen Januar deine Masterarbeit abgegeben und kurz darauf eine Jobzusage erhalten. Herzliche Gratulation! Kannst du uns etwas über deine neue Anstellung erzählen?
Sehr gerne erzähle ich etwas über meine neue Stelle, die ich Mitte Februar bei Unilever antreten werde. Dort werde ich als technischer Projektleiter tätig sein und meine Kenntnisse aus dem Lebensmittelbereich sowie der IT einbringen. Zu meinen Aufgaben gehören die Leitung zweier wichtiger Projekte: erstens die Implementierung eines neuen MES-Systems bei gleichzeitiger Erneuerung des Prozessleitsystems und zweitens das langfristige Ziel, den Standort auf Zero CO2-Emissionen umzustellen. Ich freue mich sehr darauf, diese herausfordernden und spannenden Projekte mit meinem Team und Kolleg:innen anzugehen.
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