Mit Partizipation zu einem nachhaltigen lokalen Ernährungssystem
Wie kann ein lokales Ernährungssystem zukunftsfähig und nachhaltig gestaltet werden? Diese Frage stand Ende Oktober im Zentrum eines Workshops in Wädenswil, bei dem rund 25 Akteur:innen aus Landwirtschaft, Gastronomie, Politik und weiteren Bereichen zusammenkamen. Ziel war es, konkrete Massnahmen weiterzuentwickeln, die die Vision eines nachhaltigen lokalen Ernährungssystems Wirklichkeit werden lassen.
Im Vorfeld hatte die Forschungsgruppe Geography of Food bereits mit zentralen Akteur:innen im Wädenswiler Ernährungssystem mehrere Workshops durchgeführt. Diese bildeten die Grundlage für eine erste Sammlung möglicher Massnahmen, welche den Teilnehmenden vorgestellt wurden. Im ersten Teil des Workshops konnten die Teilnehmenden aus dieser Vielzahl von Massnahmen diejenigen auswählen, die ihrer Meinung nach für Wädenswil den grössten Unterschied machen würden.
Die am stärksten favorisierten Massnahmen waren die Gründung einer Interessensgemeinschaft (IG), die vermehrte Vermarktung von lokalen Produkten und Förderung von lokalen Produkten an Veranstaltungen, Lokale Klimazertifikate, die Vermeidung von Food Waste durch Sensibilisierung zum Thema Mindesthaltbarkeitsdatum und eine Plattform zum Teilen von Infrastruktur. In Kleingruppen wurden die Massnahmen anschliessend weiter ausgearbeitet und es wurde diskutiert, wie und mit welchen Akteuren sie konkret umgesetzt werden können. Bei einem Apéro konnten die Teilnehmenden ihre Gespräche zum Abschluss des Nachmittags vertiefen und Kontakte knüpfen.
Ein zentraler Teil des Projekts Ernährungszukunft Wädenswil ist der partizipative Prozess, um ein Zukunftskonzept Land- und Ernährungswirtschaft zu erarbeiten.. Die Bedürfnisse und das Wissen der lokalen Bevölkerung und Akteur:innen sollen miteinbezogen werden und die Personen gleichzeitig aktiviert werden, sich für die Umsetzung der Massnahmen einzusetzen. Die Erarbeitung von Massnahmen, die von einer breiten Basis getragen werden, schafft die Voraussetzungen für eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft, die im Einklang mit den regionalen Gegebenheiten steht. Dieser Ansatz kann auch für andere Städte und Gemeinden als Modell dienen, um lokale oder regionale Ernährungssysteme zu transformieren. Im nächsten Jahr wird ein ähnlicher Prozess in einer zweiten Gemeinde durchgeführt – die Erfahrungen aus Wädenswil werden dabei einfliessen, um den Prozess zu optimieren.
Weiter Informationen zum Projekt: Ernährungszukunft Wädenswil