Kopfbereich

Life Sciences und
Facility Management

Selbstständigkeit während des Studiums – mit «Waldsicht»

Gelerntes aus dem Studium wendet eine Studentin des Studiengangs Umweltingenieurwesen bereits während ihrer letzten Semester in einem selbst gegründeten Unternehmen– Waldsicht KIG – an. In diversen Kursen bringt sie Erwachsenen und Kindern die Natur in der Schweiz näher.

Auf der Suche nach Wirbellosen im Kurs «Naturerlebnis Töss» von Waldsicht. (©Waldsicht)
Synthese der gesammelten Vor- und Nachteile der Wasserkraft. (©Waldsicht)

Seit 2019 studiert Tamara Matzinger Umweltingenieurwesen an der ZHAW in Wädenswil. Dabei fiel ihr auf, wie viel es in der Natur vor ihrer Haustür noch zu entdecken gibt. Um mit ihrer Begeisterung und dem im Studium gesammelten Wissen möglichst vielen Menschen einen einfachen Zugang zur faszinierenden Natur der Schweiz zu ermöglichen, rief sie zusammen mit Natalie Kiontke das Unternehmen Waldsicht ins Leben. Seit 2021 bieten sie nun Kurse für Erwachsene und Kinder zu verschiedenen Naturthemen an. Einer davon ist der beliebte Kurs «Naturerlebnis Töss» in Winterthur. Ganz nach dem Motto «Man schützt nur, was man kennt und liebt» wird den Teilnehmenden der Fluss mit all seinen Aspekten nähergebracht. Auf kreative und interaktive Weise wird also mit der Kopf-Herz-Hand-Methode zusammen entdeckt und gelernt – um möglichst einen persönlichen Bezug zur und Verantwortung gegenüber der Natur herzustellen.


Umweltbildung in der Umsetzung: Kurs «Naturerlebnis Töss»
Die Töss gehört für viele Winterthurer:innen zum Alltag und bietet zahlreiche Gelegenheiten zur Begegnung mit der Natur. Doch viele Menschen nehmen diese (noch) nicht bewusst wahr. Obwohl die Töss ein eher kleines Gewässer ist, bietet sie viele Möglichkeiten zur erlebbaren Umweltbildung. Während des Kurses wird die lokale Geschichte kombiniert mit kursspezifischen Themen wie zum Beispiel Begradigung, Hochwasserschutz, Wasserkraft oder den Auswirkungen des menschlichen Eingreifens auf die Biodiversität und Wasserqualität, aufgearbeitet. Anhand von sichtbaren Beispielen wird Gewässerschutzmethoden und die Wirkung von Renaturierungen gezeigt.

Das erlangte Wissen direkt in die Tat umsetzen
Tamara Matzinger ist an der Töss aufgewachsen, doch viele Dinge sind ihr erst während des Studiums an der ZHAW in Wädenswil wirklich aufgefallen. Im Grundlagen Modul «Naturmanagement 1» beispielsweise wurden ingenieurbiologische Bauwerke wie der Raubaum behandelt, der unter anderem in den renaturierten Bereichen der Töss Anwendung findet. Im darauffolgenden Modul «Naturmanagement 2» ging es um Fliessgewässer und Seen. In einer Projektwoche am Schwarzsee wurde das theoretisch Gelernte ausprobiert und angewendet. Einige der dort kennengelernten Methoden sind nun auch Teil des Kurses «Naturerlebnis Töss» geworden.


Im Modul «Gewässerökologie und Renaturierung» war die Wasserkraft und auch Mikroverunreinigung wichtige Themen. Im Modul «Naturgefahren und Schutzwald» ging es um Hochwasserschutz – alles Themen, über die in Kursen von Waldsicht gemeinsam mit den Teilnehmenden diskutiert wird.

Die vielen verschiedenen Arten der Flora und Fauna, die es an der Töss zu entdecken gibt, lernte Tamara Matzinger in den Artenkenntnis-Modulen wie «Biologie 1 & 2», «Angewandte Ökologie 1 & 2» und «Biodiversität & Artenkenntnisse».

Mit dem Modul «Innovation Lab I» erhielt Tamara Matzinger die Möglichkeit sich mit ihrem eigenen Projekt, Waldsicht, anzumelden und erhielt auf das Projekt zugeschnittene Unterstützung. Zusammen mit ihrem Coach, Thomas Hofstetter, und der Modulleitung, Eva Moosburger, konnte sie so allerlei Fragen zu Versicherung, Methodik, Bildungskonzept und Öffentlichkeitsarbeit in der 1:1 Betreuung diskutieren. Im Sommer werden die ersten Kurse die im Modul Innovation Lab I konzipiert wurden durchgeführt.

Um das gelernte Wissen auch Zielpublikum gerecht und kreativ in der Praxis zu vermitteln, halfen die Module «Didaktik und Kommunikation», «Bildungspraxis» sowie «Umweltbildung». Die Teilnehmenden der Waldsicht-Kurse werden nicht mit reiner Theorie beladen, sondern erleben, entdecken und erforschen die Natur. So bleibt das Gelernte nachhaltig und wirkungsvoll erhalten. Das übergeordnete Ziel lautet dabei immer: die Dringlichkeit von Erhalt und Schutz der Schweizer Natur und Biodiversität soll den Menschen nähergebracht werden, denn wir hängen alle davon ab.

Interessierst auch du dich für das Studium in Umweltingenieurwesen? Dann melde dich an - Anmeldeschluss ist der 30.Juni!

 

Weitere Informationen:

Zurück