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Life Sciences und
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Verbesserte Nachhaltigkeit durch angepasste Ernährung?

Wie sehen mögliche Ernährungsstrategien für die Schweiz aus? Und welche ökologischen, sozialen und ökonomischen Folgen haben diese?

Im Rahmen der Research Kolloquien der Vertiefungsrichtung Agrarökologie und Ernährungssysteme des Masters Umwelt und Natürliche Ressourcen stellte Dr. Anita Frehner vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL sechs mögliche Ernährungsstrategien für die Schweiz vor. Die Umsetzung innovativer Strategien ist dringend, denn die aktuelle Ernährung nimmt zu wenig Rücksicht auf die planetaren Grenzen. Nebst den gesundheitlichen Auswirkungen hat die Ernährung auch Folgen für die Agrarwirtschaft, indem die verschiedenen Nahrungsmittel sich in Bezug auf die Nutzung der Ackerflächen konkurrenzieren: Weltweit werden die Ackerflächen zu 40% für die Produktion von Futtermitteln verwendet, welche damit mit der Nahrungsmittelproduktion konkurrieren. Zudem werden viele Produkte verfüttert, die auch direkt als Nahrungsmittel verwendet werden könnten. Damit die Nahrungsmittelproduktion für die zukünftig noch wachsende Bevölkerung gesteigert werden kann, müssen die Ernährungssysteme dringend nachhaltiger gestaltet werden.  

Dr. Anita Frehner präsentierte während des Kolloquiums die folgenden sechs Ernährungsstrategien, die einerseits einen Wandel auf der Seite der Produzent:innen und anderseits auf der Seite der Konsument:innen fordern:

  1. Reduzierter Fleischkonsum
  2. Einhaltung der schweizerischen Lebensmittelpyramide
  3. Reduzierter Food Waste
  4. Erhöhter Konsum einheimischer Lebensmittel
  5. Erhöhter Konsum biologisch produzierter Lebensmittel
  6. Mehr biologische Lebensmittel und zirkuläre Strategien

Sie untersuchte die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen dieser Ernährungsstrategien und berücksichtigte dabei Treibhausgasemissionen, Landnutzung, Stickstoffüberschüsse, soziale Risiken, Ernährungsqualität und Ernährungskosten. Anhand ihrer Auswertungen wurde klar, dass die einzelnen Strategien einerseits positive Veränderungen herbeiführen können, während sie auf der andern Seite Kompromisse erfordern. So verbessert ein reduzierter Fleischkonsum beispielsweise die Ernährungsqualität und Umwelteinflüsse, kann jedoch gleichzeitig soziale Risiken erhöhen. Eine bemerkenswerte Verringerung von Zielkonflikten kann erreicht werden, wenn zusätzlich zu den ökologischen Produktionsstandards die Prinzipien des zirkulären Lebensmittelsystems angewandt werden. In einem zirkulären System, welches in der sechsten Ernährungsstrategie angestrebt wird, trägt die Schliessung von Nährstoffkreisläufen und die Minimierung externer Einträge zur Verringerung der Umweltauswirkungen bei. Bei einer geeigneten Mischung der verschiedenen Ernährungsstrategien können sich sogar sämtliche untersuchte Einflusskategorien positiv verändern. Zudem leisten Konsument:innen bereits einen beträchtlichen Beitrag zu einer richtungsweisenden Transformation nachhaltiger Ernährungssysteme, wenn sie lediglich einer einzelnen Ernährungsstrategie folgen.

Interessierst du dich für den Weg in Richtung eines nachhaltigeren Ernährungssystems der Schweiz? Studiere Umwelt und Natürliche Ressourcen an der ZHAW und lerne mehr über Agrarökologie und Ernährungssysteme!

 

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