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Von Arvenzapfenglacé über Brennnesselkombucha – ein ZHAW-Absolvent mit innovativen Ideen

Beim diesjährigen Spezialitätenmarkt auf dem Campus Grüental der ZHAW Wädenswil waren auch Absolvent:innen des Studiengangs Umweltingenieurwesen als Aussteller:innen dabei. Unter ihnen Fabio Flick, der gemeinsam mit Anita Dachauer das Projekt Wildwüxig betreibt; er gab uns spannende Einblicke in seine Arbeit und die Entstehung ihres kreativen Unternehmens.

Fabio, wie war dein Weg vom Studienabschluss zu deinem Engagement bei Wildwüxig? Seit dem Studium arbeite ich als Feldbotaniker und Ökologe in Ökobüros. So hatte ich auch nach dem Studium beruflich viel mit der einheimischen Flora zu tun. Die Begeisterung für essbare Wildpflanzen habe ich aber schon seit meiner Kindheit von meiner Mutter mitbekommen und meine Freundin Anita liess sich davon anstecken. Durch Wildwüxig haben Anita und ich uns als Ausgleich ein gemeinsames, kreatives Projekt erschaffen, in das wir Herzblut stecken.

Was genau macht Wildwüxig? Welches sind eure beliebtesten Produkte? Wir produzieren als Betriebszweig eines Hofes in Handarbeit Delikatessen aus essbaren Wildpflanzen in Bio- und Demeterqualität. Unser Sortiment reicht von Arvenzapfenglacé über Brennnesselkombucha bis hin zu Hagebuttenketchup. So kreieren wir aus einheimischen Wildpflanzen «exotische» Geschmackserlebnisse und möchten damit zeigen, was für ein riesiger Schatz unsere einheimische Natur aus kulinarischer Sicht zu bieten hat. Nebst den wilden Glacés sind unsere beliebtesten Produkte wohl unser Fichtennadelpesto und das wilde Bergkräutersalz.

Wie sieht bei dir ein typischer Tag aus für das Sammeln und Verarbeiten der Wildpflanzen für eure Produkte? Wir sammeln die Rohstoffe für unsere Produkte zu Fuss oder mit dem E-Bike. Im Winter kann es auch mal eine Ski- oder Schlittentour sein. Sind die Nadeln, Zapfen, Pilze, Beeren, Blüten, Früchte, Nüsse oder Samen gesammelt, müssen sie zu Hause oft schnell verarbeitet oder haltbar gemacht werden. Da kann es oft auch spät werden. Es sind lange, aber schöne Tage. Die haltbar gemachten Rohstoffe verarbeiten wir dann laufend über das Jahr zu unseren Produkten. Da wir aber auch alles andere wie Design, Verpackung, Homepage, Rezeptentwicklung etc. selber machen, ist natürlich auch das Teil des Wildwüxig-Alltags.

Welche Inhalte aus dem Studium sind für dich bei Wildwüxig besonders wertvoll? Durch die Module von Flora & Fauna und den Minor in Feldbotanik hat sich mir damals eine ganz neue Welt aufgetan und ich sah plötzlich überall Pflanzen, die mir früher nie aufgefallen sind. Ausserdem lernte ich die Pflanzen zweifelsfrei zu erkennen und zu bestimmen. Dieses Wissen war sicherlich mit ausschlaggebend, damit Wildwüxig entstanden ist. Wertvoll waren aber auch Module wie Agrarmarketing, Chemie oder visuelle Kommunikation.

Auf welchem Gebiet musstest du dazulernen? Im Studium lernt man leider nur am Rande etwas über Essbarkeit, Inhaltsstoffe und Verwendung der Wildpflanzen. Auch das Wissen über Pilze mussten wir uns selber beibringen.

Welchen Tipp würdest du Studieninteressierten und Studierenden geben? Wählt die Module, die euch wirklich interessieren und investiert dort eure Neugier und euer Herzblut. So werdet ihr zu gefragten Expert:innen auf diesen Gebieten.

Wir wünschen Fabio und Anita alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg mit ihrem inspirierenden Projekt Wildwüxig.

Weitere Informationen: