Wasserkraftreserven haben ihren Preis
Profitieren die Energieversorger von der Wasserkraftreserve zulasten der Stromkonsument:innen? Die SRF-Sendung 10vor10 stellt die erzielten Gewinne in Frage.
Um einen Stromengpass gegen Ende Winter zu vermeiden, führen die Stromversorger im Auftrag des Bundes eine Wasserkraftreserve. Dafür werden sie entschädigt. Wird dieser Strom bis Mitte Mai nicht benötigt, können ihn die Stromversorger auf dem freien Markt verkaufen.
Ist dieses Prinzip marktgerecht oder fragwürdig? Energieversorger finden die Entschädigung gerechtfertigt, weil sie den Strom im Winter vermutlich zu einem teureren Preis verkaufen könnten als nach der Freigabe Mitte Mai.
Der Energieexperte Prof. Jürg Rohrer stimmt diesem Argument zu, stellt jedoch die Grundsatzfrage, ob die Speicherseen nicht besser zur Versorgungssicherheit als zur Gewinnmaximierung eingesetzt würden. Das entspräche nicht den Interessen der Stromversorger, käme hingegen den Stromkonsument:innen zugute.
- In der SRF-Sendung 10vor10 kommen Stromversorger, die zuständige Regulierungsbehörde ElCom sowie der Energieexperte Jürg Rohrer zu Wort: https://www.srf.ch/play/tv/10-vor-10/video/fragwuerdige-millionengewinne-einiger-stromversorger?urn=urn:srf:video:d27b74a2-119c-4124-b67d-a76ccae4f968
- Artikel und Interview mit Jürg Rohrer im K-Tipp vom 6.9.23 zum Thema «Diese Firmen verdienten doppelt – auf Kosten der Haushalte»(PDF 282,0 KB)
- Jürg Rohrer leitet am IUNR der ZHAW die Forschungsgruppe Erneuerbare Energien