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Life Sciences und
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Wie beeinflusst der Klimawandel den Anbau von Schwarzem Pfeffer?

Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum L.) gilt als «König der Gewürze» mit hoher wirtschaftlicher Bedeutung. Eine Studie der ZHAW-Forschungsgruppe Geography of Food untersucht erstmals die Auswirkungen des Klimawandels auf die globalen Pfefferanbaugebiete.

Die von der Adalbert-Raps-Stiftung geförderte Studie untersucht die Herausforderungen und Chancen, die der Klimawandel für den Anbau von Schwarzem Pfeffer mit sich bringt. Basierend auf den Standortansprüchen der Kultur modellierten Forschende der Forschungsgruppen Geography of Food und Geoinformatik deren Anbaueignung unter verschiedenen Klimawandelszenarien. Damit verstehen wir besser, wie sich Temperatur- und Niederschlagsveränderungen in Zukunft auf den Pfefferanbau auswirken könnten.

Trockenheit als Problem

Die tropische Kletterpflanze kann steigenden Temperaturen relativ gut standhalten. Jedoch sind die veränderten Niederschlagsmuster eine grosse Herausforderung. Pfeffer braucht möglichst konsistenten Regen übers Jahr. Bei starken Klimaveränderungen könnten verlängerte Trockenphasen zu einer Verschiebung der Anbaugebiete führen. Schon heute ist die Verbreitung der Anbaugebiete neben tiefen Temperaturen hauptsächlich durch tiefe Niederschläge und lange Trockenperioden eingeschränkt.

Regionen in höheren Lagen oder Breitengraden könnten  durch die prognostizierten Temperaturanstiege für den Pfefferanbau aber auch attraktiver werden. So könnten beispielsweise Gebiete im südlichen Brasilien, in Ostafrika oder im Norden Vietnams künftig eine grössere Rolle spielen.

Agroforstsysteme statt Monokulturen

Neben den klimatischen Bedingungen spielt auch die Art des Anbaus eine wichtige Rolle. Die vielerorts gängige Praxis, Pfeffer in Monokulturen an Stützhilfen anzubauen, machen die Pflanzen anfälliger gegenüber extremen Wetterereignissen wie Starkregen oder Stürmen. Nachhaltigere und widerstandsfähigere Anbausysteme, wie beispielsweise Agroforstsysteme, sind im Pfefferanbau heute eher eine Ausnahme. Veränderungsprozesse hin zu agrarökologischen Anbausystemen sind wichtig für die Anpassung an den Klimawandel. Sie sollten gemeinsam mit lokalen Landwirt:innen entwickelt werden. Deren Unterstützung liegt aber auch in der Verantwortung von Beschaffungsunternehmen im Gewürzsektor und der Konsument:innen.