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Life Sciences und
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Wie sieht die Zukunft der Tierhaltung aus?

Im Rahmen des Wahlpflichtmoduls «Agriculture for the Future» im Master Umwelt und Natürliche Ressourcen fand am 13. Juni 2023 eine internationale Paneldiskussion zum Thema «Future of Livestock» statt.

Am 13. Juni 2023 fand im Rahmen des Blockmoduls «Agriculture for the Future» im Masterstudiengang Umwelt und Natürliche Ressourcen eine spannende Paneldiskussion zum Thema «Zukunft der Tierhaltung» statt. Nach vier Jahren Zusammenarbeit konnten sich die Vertreter:innen der Universität Federal de Grande Dourados (Brasilien), der Universität Agricultural Sciences Bangalore (Indien), der Universität Nairobi (Kenya) und der ZHAW zum ersten Mal treffen und ihre Erfahrungen und Herausforderungen im Zusammenhang mit der tierischen Produktion präsentieren.

Die Paneldiskussion verdeutlichte die vielschichtigen Herausforderungen, vor denen die Tierhaltung weltweit steht. Es wurde deutlich, dass eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Bewirtschaftung der Tierbestände von entscheidender Bedeutung ist, um Umweltauswirkungen zu minimieren, sozioökonomische Chancen zu schaffen und die Ernährungssicherheit zu gewährleisten. Denn in jedem Land bestehen aufgrund der unterschiedlichen geografischen Lage, der klimatischen Bedingungen, der wirtschaftlichen Situation, der sozialen Strukturen und der politischen Rahmenbedingungen andere Herausforderungen.

  • So betonte der brasilianische Vertreter die Probleme illegaler Kälberaufzucht-Ranches in Verbindung mit massiver Abholzung. Er wies einerseits auf die Notwendigkeit hin, Produkte besser rückverfolgen zu können. Anderseits sei es dringend nötig, die ganzheitliche Nachhaltigkeit mittels juristischer Verbindlichkeit festzulegen, anstatt nur einzelne Lieferketten zu regulieren. Denn durch die Regulation von einzelnen Lieferketten werde die Problematik einzig auf andere Erzeugnisse verschoben und die illegale Abholzung nicht verhindert. 
  • Der indische Vertreter hob hervor, dass zwei Drittel der ländlichen Gemeinschaften, insbesondere Frauen, von der Tierhaltung abhängig seien. Er betonte die Steigerung der tierischen Produktion in den letzten Jahren, um die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Dies in Zukunft verstärkt auch durch Exporte. 
  • Der Vertreter Kenias berichtete über die vielfältigen Herausforderungen, mit denen die Tierhaltung in seinem Land konfrontiert sei. Krankheiten, Futtermittelknappheit, ein unzuverlässiger Markt für Tiere und deren Produkte, schlechte Zuchttiere und der Klimawandel würden den Sektor erheblich belasten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sei die Verbindung des traditionellen Wissens der indigenen Bevölkerung mit der Wissenschaft von entscheidender Bedeutung.

Die Diskussion hat ergeben, dass die tierische Produktion der Zukunft eine ausgewogene Kombination aus traditionellem Wissen und innovativen Technologien erfordert. Durch den Austausch von Ideen und die Integration von bewährten Praktiken können die Länder gemeinsam eine nachhaltige und effiziente Tierhaltung gestalten, die den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt gerecht wird. Die Diskussionsteilnehmer:innen waren sich einig, dass eine verstärkte Zusammenarbeit, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene, notwendig ist, um diese Herausforderungen anzugehen. Es gibt keine universell gültigen Lösungsansätze, sondern es müssen standortgerechte und angemessene Massnahmen gefunden werden, die den Gegebenheiten des jeweiligen Landes entsprechen.

Interessiert an der Zukunft der Tierhaltung? Der Master Umwelt und Natürliche Ressourcen bietet die Möglichkeit, sich aktiv an der Gestaltung der landwirtschaftlichen Zukunft zu beteiligen!

 

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