Neue Präventions-App schützt vor Zecken
Zeckenstich, was tun? Nützliche Tipps bietet die neue Präventions-App «Zecke». Entwickelt wurde diese App von ZHAW-Forschenden aus der Phytomedizin mit Unterstützung des Bundesamts für Gesundheit BAG und weiteren Partnern. Sie kann ab sofort mit iOS-Geräten wie iPhones und iPads auf Deutsch und Französisch kostenlos heruntergeladen werden.
Mit den ersten milden Frühlingstagen im März beginnt auch die Saison der Zeckenstiche. Die interaktive ZHAW-App «Zecke» hilft, Zeckenrisiko-Gebiete zu lokalisieren und sich vor Zeckenstichen zu schützen oder nach einem Zeckenstich richtig zu handeln.
Risikokarte für Zeckengebiete
Zentrales Element der App ist die dynamische Gefahrenpotenzial-Karte, eine Neuentwicklung von Jürg Grunder und Werner Tischhauser von der ZHAW-Forschungsgruppe Phytomedizin am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen in Wädenswil. Die Karte zeigt die aktuellen Risikogebiete für Zeckenstiche – berechnet aufgrund von Biologie-, Geografie- und Wetterdaten. Die Karte sagt jedoch nichts aus über die Verbreitung der von Zecken übertragenen Krankheitserreger. Die beiden am häufigsten vorkommenden Erkrankungen durch Zeckenstiche sind die Lyme-Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Im Gegensatz zur Borreliose ist gegen die Hirnhautentzündung FSME eine Schutzimpfung möglich. In welchen Regionen diese Impfung empfohlen wird, zeigt die ebenfalls in der App abrufbare Übersichts-Karte des BAG.
Hilfe bei Zeckenentfernung und Krankheitserkennung
Die Zahl der Arztbesuche wegen Zeckenstichen und durch Zecken übertragene Krankheiten liegt bei rund 20 000 Fällen pro Jahr. Davon waren 2014 etwa 100 Personen von der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und etwa 9000 Personen von der Lyme-Borreliose betroffen. Eine frühzeitige Erkennung der Borreliose ist wichtig, um gravierende Spätfolgen zu vermeiden.
Die App erklärt deshalb nicht nur, wie eine Zecke richtig entfernt wird. Sondern sie unterstützt die betroffenen Personen dabei, ihre eigene Gesundheit mittels eines Zeckentagebuchs zu beobachten. Dort erfasst die betroffene Person den Zeckenstich, worauf die App den Benutzer oder die Benutzerin in regelmässigen Abständen auf Borreliose-Symptome abfragt. Bei Verdacht auf eine Borreliose-Erkrankung wird ein Arztbesuch empfohlen. Mit der anonymen Übermittlung der Zeckenstichdaten leistet die Benutzerin oder der Benutzer ausserdem einen wertvollen Beitrag als Teil des Netzwerks «Citizen Science». So sind einerseits die Zeckenstichorte auch für andere App-User auf der Gefahrenkarte sichtbar. Andererseits nutzen die Entwickler diese Daten, um die Gefahrenkarte zu verbessern und weiter zu entwickeln. Ebenfalls in die Weiterentwicklung fliessen die freiwilligen Spenden, die von zufriedenen Benutzern via App abgegeben werden können.
Der Informationsteil entlarvt zudem die geläufigsten Irrtümer betreffend Zecken und enthält Tipps zum Schutz – von der Körperkontrolle nach Waldspaziergängen über passende Kleidung bis hin zu Zeckenschutzmitteln.