Fertiggerichte: umweltbelastender Junkfood?
Der Fertiggerichtmarkt wächst trotz des negativen Rufs solcher Mahlzeiten. Ist der schlechte Ruf gerechtfertigt? Das Kooperationsprojekt Convifood hat diese Frage untersucht. Die Forschungsgruppe Ökobilanzierung hat die Umweltauswirkungen verschiedener Varianten von frisch zubereiteten und Fertiggerichten mittels Ökobilanzen verglichen.
Fertiggerichte sollen ungesünder sein und die Umwelt mehr belasten. Ist dieser Ruf gerechtfertigt? Im Rahmen einer Kooperation zwischen ILGI und IUNR, unterstützt durch die SV-Stiftung, wurden industriell hergestellte Fertiggerichte mit frisch zubereiteten Varianten aus der Gemeinschaftsgastronomie sowie dem Privathaushalt miteinander bezüglich der Umweltauswirkungen, des Geschmacks und des Nährstoffgehalts verglichen.
Das Ergebnis überrascht: Die Gerichte aus dem Privathaushalt verursachen im Vergleich die meisten Treibhausgasemissionen pro Portion. Dahingegen ist das Treibhauspotenzial pro Portion bei den Fertiggerichten am geringsten. Bezogen auf 100 g sind diese Unterschiede jedoch weniger stark ausgeprägt, aufgrund der kleineren Portionsgrössen der Fertiggerichte.
Der Grossteil der Umweltbelastung ist auf die Zutaten der Gerichte zurückzuführen. Am umweltfreundlichsten sind Gerichte mit wenig oder keinen tierischen Erzeugnissen. Daher ist aus Umweltsicht weniger die Frage «Fertiggericht oder frisch zubereitet?» entscheidend, sondern die Wahl der Zutaten.