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Life Sciences und
Facility Management

Der Wald rund um den Campus ist ausgezeichnet!

Und zwar mit dem FSC-Label. Im Rahmen des Moduls «Ökobilanzierung und Labelmanagement» erkundeten Studierende des 4. Semesters Umweltingenieurwesen gemeinsam mit dem Förster Patrick Jordil den Wald. Dabei lernten sie mehr über verschiedene Waldtypen und das Label.

Der Wald rund um den Campus ist FSC zertifiziert – wie fast 50% der Waldfläche in der Schweiz. Es handelt sich um einen Mischwald mit Laub- und Nadelbäumen. Die Wälder auf beiden Seiten der Einsiedlerstrasse (siehe Bild 1) sind zudem Schutzwälder gegen Hangmuren. Dabei ist oberste Priorität der Schutz der Menschen, und zwar vor, während oder nach Stürmen oder starken Abflussmengen in Gewässern. Hauptaufgabe der Förster ist deshalb die Kontrolle der Stabilität der Bäume und damit der Hänge.
 
FSC steht für «Forest Stewardship Council®» und ist ein internationales Zertifikat mit einheitlichen Grundprinzipien für eine nachhaltigere Waldwirtschaft. FSC zertifizierte Wälder und Plantagen müssen zehn Grundprinzipien erfüllen. Dazu zählen soziale, ökologische, aber auch ökonomische Standards. Das Ziel ist, dass Wälder langfristig erhalten bleiben und nicht übernutzt werden.
 
Patrick Jordil ist von der Gemeinde als Förster angestellt und kümmert sich um die Wälder, die zu Teilen den Gemeinden, dem Kanton, aber auch Privaten gehören. Ihm liegt bei der Bewirtschaftung die Natur und der Mensch am Herzen – weniger die Zertifizierung mittels eines Labels. Es sei in erster Linie wichtig, wie sich Menschen in und mit der Natur verhalten. Sofern dieses Verhalten angepasst sei, gehe es auch dem gesamten Ökosystem Wald gut. Patrick Jordil steht dem Label etwas kritisch gegenüber, vor allem, weil die Zusatzarbeit für die Erfüllung der Anforderungen nicht vom Holzverkaufspreis abgedeckt sei.
 
Ein grosses Problem für eine erfolgreiche Bewirtschaftung sind die Brombeeren, die bei viel Licht stark aufkommen. Deshalb muss regelmässig gemäht werden, wobei besonders auf junge und kleine Bäume geachtet werden muss. Diese werden oft durch Brombeeren auf den Boden gedrückt und können so nicht wachsen (Bild 2), was eine natürliche Waldverjüngung verhindert. Ein erfolgreiches In-Schach-Halten der Brombeeren gelingt nur mit genügend Schatten. Deshalb ist die Balance zwischen Licht und Schatten am Waldboden eine wichtige Aufgabe des Försters. Eine weitere Herausforderung sind Menschen, die überall spazieren oder Fahrrad fahren. Dies bedeutet Stress für das Wild im Wald, weshalb dieses mehr frisst – in erster Linie junge, saftige Bäume, welche für die Waldverjüngung so wichtig sind.
 
Im Idealfall gibt es Bäume verschiedener Sorten, Höhen und unterschiedlichen Alters in einem Wald. Dies dient dem Schutz, der Nutzung und der Vielfalt eines Ökosystem. Diese Balance erreicht die Natur meist ganz von alleine – nur bei intensiveren Ereignissen wie Wind oder Starkregen ist eine Kontrolle und Behebung von grösseren Schäden nötig.
 
Der Rundgang endet mit starkem Regen bei Patrick Jordils Lieblingsort im Wald. Das ist eine Stelle im Hang, wo ein junger Baum aus einem älteren, bereits verfallenen Baum wächst (Bild 3). Auf diesem Stamm gibt es alles, was es im Wald braucht: Pilze, Moose, Insekten, Platz für Tiere und Totholz. Dieser natürliche Zustand ist Zeichen eines gesunden und naturbelassenen Waldes. Genau darauf sind unzählige Lebewesen angewiesen.
 

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