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Life Sciences und
Facility Management

Erfolgreich abgeschlossen: Pilotprojekt in der Lehre

Wenn Architekt*innen und Umweltingenieur*innen zusammenspannen...

Transdiziplinär und gemeinsam zu arbeiten gilt als Gebot der Stunde. Gerade in der Stadtentwicklung müssen unterschiedlichste Disziplinen zusammenspannen. Ein Lehrexperiment zeigt, wie es gehen könnte und verhehlt auch die Herausforderungen nicht.

Bei der Vermittlung von Synergien zwischen Stadt und Natur stossen wir immer wieder an Grenzen: disziplinäre, organisatorische, sprachliche, geschichtliche, kulturelle. Damit die Vision der dichten und gleichzeitig grünen Stadt von morgen nicht durch Blockaden getrübt wird, braucht es Empathie für die Nachbarsdisziplinen, das Ablegen der disziplinären Scheuklappen, viel Überzeugungsarbeit und den Wunsch, über Grenzen hinweg zu planen. Denn für viele heutige Herausforderungen brauchen wir keine neuen Ideen, Konzepte oder gar Technologien. Gefragt sind Wille, Weitsicht und Mut, vorhandenes Wissen zu nutzen, neu zu verknüpfen und in die Tat umzusetzen.

Vor diesem Hintergrund sind Studierende aus den Disziplinen Umweltingenieurwesen und Architektur der ZHAW zusammengetroffen. Vier Dozierende und 23 Studierende probierten im Rahmen des Pilotprojektes «Urban Ecothon» – finanziert von der AG Nachhaltigkeit des Departement N – im Herbstsemester 2020 aus, wie in Köpfen vermeintlich Getrenntes zusammenfliessen kann und welche Barrieren es dabei zu überwinden gilt.

Es war eine lehrreiche Herausforderung, von Beginn an: Zunächst mussten geeignete Module gefunden werden, die organisatorisch eine Zusammenarbeit überhaupt ermöglichen. Es galt überschneidende Interessen zu definieren, um daraus Inhalte für Inputs und Übungen zu generieren. So wurden fünf gemeinsame Veranstaltungen festgelegt. Dazu gehörten Inputreferate von Experten und Expertinnen zum Thema Biodiversität, Integrale Planung, sowie eine gemeinsame Exkursion ins Labitzke-Areal in Zürich.

Im Zentrum stand jedoch die von Oktober bis Mitte Dezember 2020 in gemischten Teams erarbeitete Übung zu ausgewählten Stadtarealen in Zürich-Altstetten. Studierende waren aufgefordert, mit der architektonischen und ökologischen / biodiversen Brille die Areale zu analysieren – und daraus Vorschläge zur Förderung eines lebenswerten Umfeldes für Mensch, Tier und Pflanzen zu machen.  Diese Übung endete mit einer gemeinsamen Schlussveranstaltung in Form eines Online-Marktplatzes. Hier bot sich den Studierenden die Möglichkeit, ihre Ergebnisse mit vielen Vertretern und Vertreterinnen von der ZHAW, aus Planungspraxis und von Behörden zu diskutieren und sich auszutauschen.

Die überaus positiven Rückmeldungen zeigen: Das Ziel des Pilotprojekts, integrale Planung und systemisches, kritisches Denken zu fördern, ist gelungen. Gleichwohl steckt dies in der Ausbildung noch in den Kinderschuhen. Denn trotz aller Sonntagsreden:  Einen solchen Austausch in der Hochschul-Lehre, der die verschiedenen Perspektiven, Berufssprachen und Ideen zusammentreffen und gemeinsam innovative Ideen spriessen lässt, gab es bis jetzt noch nicht.

Nun liegt es an der Weitsicht der Studienleitungen, dieses Pilotprojekt weiter zu fördern und eine gemeinsame Plattform zu entwickeln. Wir sind wieder dabei und hoffen auf ein Folgemodul im Herbst 2021!

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