Wie unsere Umweltingenieur-Studierenden mit «homestudy» umgehen – Teil zwei
Bodenproben am linken Zürichseeufer entnehmen, Flachdächer in der Stadt Zürich bepflanzen oder nahegelegene Landwirtschaftsbetriebe besichtigen... unsere Studierenden sind sich praxisnahen Unterricht im Studium gewöhnt. Wir haben daher Studierende aus allen fünf Vertiefungen gefragt wie sie mit der neuen Situation umgehen. Heute erzählen Philipp aus der Vertiefung «Urbane Ökosysteme», sowie Nadine aus der Vertiefung «Biologische Landwirtschaft und Hortikultur» wie sie zuhause mit «homestudy» umgehen.
Gut mehr als zwei Wochen ist es her, seit der Bundesrat am Freitag, dem 13. März den Präsenzunterricht eingestellt hat. Betroffen hat das auch das Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen der ZHAW. Die positive Kehrseite daran: Das Studium sowie die Weiterbildungsangebote wurden auf den kontaktlosen Hochschulunterricht umgestellt. Ein neu eingeschlagener Weg, um neue Unterrichts- und Lernformen für die Zukunft zu etablieren. Doch wie gehen unsere Studierenden mit der neuen Situation um?
Was war dein erster Gedanke als du vom Entscheid des Bundesrates gehört hast, dass die Schulen vorübergehend schliessen?
Philipp: «Ich war gerade am Arbeiten, als ich die Neuigkeiten erfahren hatte. Den Entscheid nahm ich als sehr einschneidende Massnahme wahr, aber mir wurde dadurch auch bewusst, wie ernst die Lage ist.»
Nadine: «Das hätte meiner Meinung nach schon viel früher geschehen müssen, dann wären wir schon in eins bis zwei Monaten über den Berg gewesen.»
Machst du dir Sorgen beziehungsweise hast du dir Sorgen gemacht, dein Semester nicht abschliessen zu können?
Philipp: «Nein. Ich studiere Teilzeit und habe deshalb sowieso sehr lange für meinen Bachelor. Ein Semester auszusetzen wäre zwar sehr mühsam, würde für mich aber keine existenziellen Ängste oder Probleme für mich bedeuten. Zumal ich (bis jetzt) auch noch normal arbeiten kann.»
Nadine: «Die ganze Situation ist sehr surreal. Um mein Semester mache ich mir keine Sorgen, nur dass ich eventuell nicht alle meine geplanten Credits machen kann.»
Wie klappt das «homestudy» bei dir? Wo studierst du üblicherweise?
Philipp: «Leider nicht so gut. Meine fehlende Selbstdisziplin lässt das nicht zu. Normalerweise arbeite ich im Büro einer Jugendorganisation, einem Café oder in einer Bibliothek.»
Nadine: «Mehr oder weniger. In der Prüfungsphase gehe ich meistens in eine Bibliothek, da ich mich dort besser fokussieren kann. Diese Option fällt jetzt weg.»
Und wie sieht es bei dir aus mit der Konzentration und der Motivation?
Philipp: «Ich tue mich sehr schwer damit. Ich habe zu viel anderes im Kopf. Dazu kommt, dass ich bis vor kurzem noch auf Wohnungssuche war und Ende März ausziehen musste. Das alles stresst zusätzlich und ich bin darum momentan damit beschäftigt, mir Gutes zu tun. Arbeiten gehört da nicht wirklich dazu.»
Nadine: «Die ist je nach Tageslaune unterschiedlich.»
Ein abschliessendes Statement deinerseits? Hast du einen Tipp an deine Mitstudierenden?
Philipp: «Für LGBTQIA+ Menschen kann die Isolation zu einem grossen Problem werden. Viele von uns sind auf soziale Räume angewiesen, die Zuhause oder bei der Arbeit nicht existieren. Die Jugendorganisation Milchjugend macht deshalb seit dem 16. März täglich Live-Streams auf ihrem Instagram. Das Programm reicht von Q&A zu sexueller Gesundheit, über Lesungen, bis hin zu Drag Queens. Aus der Community, für die Community! Achtet gut auf euch!»
Nadine: «Haltet euch an die Massnahmen des Bundes, aber bleibt trotzdem positiv! Seht die Krise als Hürde, damit ihr daran wachsen könnt.»
Hat es dich gepackt? Studiere Umweltingenieurwesen! Der Anmeldeschluss wurde bis zum 31. Juli verlängert.
Weitere Informationen:
Mehr zu den Vertiefungen Urbane Ökosysteme sowie Biologische Landwirtschaft und Hortikultur findest du im Digitalen Studienplaner.
Fragen zum Studium und zur Zulassung beantwortet dir Julia Bänninger per Telefon (058 934 53 87) oder Mail.
Der erste Teil und dritte Teil sind ebenfalls online verfügbar.