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Die Rolle der Pärke im Spannungsfeld heutiger Ansprüche

Unter dem Motto „Natur und Landschaft – Verantwortung der Pärke“ wurden am 2. Pärketag der ZHAW in Wädenswil die Rolle und Schutzfunktion der Pärke diskutiert. Teilnehmende und Fachleute aus Forschung und Praxis trafen sich am 21. Februar 2013 zum Austausch über die ökologischen Aufgaben der Pärke, bisherige Erfahrungen sowie alternative Lösungswege.

In der öffentlichen Diskussion zur Verantwortung der Pärke stehen Themen wie Bewahrung der Landschaft und Schutz der Biodiversität immer häufiger im Mittelpunkt. Die Pärke und ihre Akteure bewegen sich dabei im Spannungsfeld von Naturschutz, Biodiversität, Landwirtschaft und Kulturlandschaft sowie Fragen der Machbarkeit. Manchmal muss um nachhaltige Lösungen hart gerungen werden, um dieser Verantwortung gerecht zu werden. Dennoch – oder auch gerade deswegen – sind bereits viele Erfolge zu verzeichnen, wie die zahlreichen neugegründeten Pärke der letzten Jahre zeigen.

Messbare Landschaften

Die Tagung wurde mit einem wissenschaftlichen Blick auf die Schweizer Landschaft eröffnet: Prof. Dr. Felix Kienast von der WSL (Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) stellte ein neues Forschungsprogramm vor, das in Zusammenarbeit mit dem BAFU (Bundesamt für Umwelt) vorbereitet wurde und ab Juni 2013 operativ sein wird: Mit dem Programm LABES, „Landschaftsbeobachtung Schweiz“, wird spannendes Neuland betreten. Die verschiedenen Regionen der Schweiz werden auf vergleichbare Indikatoren „geeicht“, so dass Rückschlüsse auf die Wirksamkeit von Schutzinstrumenten möglich sind, einschliesslich Datenlieferungen beim Pärkemonitoring.

Den schwierigen, aber erfolgreichen Spagat der Pärke, sich den Aufgaben der Naturförderung bei begrenzten finanziellen Mitteln zu widmen, erläuterte Dr. Urs Tester von ProNatura an konkreten Beispielen aus der Projektarbeit.

Natur Natur sein lassen – Verantwortungsloses oder konsequentes Nichtstun?

Von einem Spagat der anderen Art berichtete Dr. Wolfgang Scherzinger, ehemaliger Leiter des Nationalparks Bayerischer Wald: Die ungewohnten Landschaftsbilder der „Verwilderung“ im Nationalpark sorgten anfangs für hitzige Auseinandersetzungen, ob der Bayerische Wald zum „grössten Waldfriedhof Europas“ mutiert oder sich zur „Krönung des Naturschutz-Gedankens“ entwickelt. Inzwischen hat sich die Aufregung gelegt. Heute birgt der Bayerische Wald viele Kleinstandorte mit entsprechender Artenvielfalt. Wie diese Erfolgsgeschichte durch Zufälle geprägt wurde und letztendlich zu einem hochattraktiven Ziel für Forschung, Umweltbildung und Tourismus wurde, fand grossen Anklang beim Publikum.

Politischer Wille zur Nachhaltigkeit – Synergien zwischen Landwirtschaft und Pärken

Patricia Steinmann vom Fachbereich Öko- und Ethoprogramme des BLW (Bundesamt für Landwirtschaft) erläuterte die neue Agrarpolitik 2014 – 2017, die ein hohes Synergiepotenzial mit Pärken bietet: Insbesondere die neuen Landschaftsqualitätsbeiträge ermöglichen angepasste Massnahmen zur Erhaltung vielfältiger Kulturlandschaften. Sie wurden unter anderem auch im Anwendungsatelier von Prof. Dr. Peter Schumacher, ZHAW diskutiert.

Aktive Gruppen in den Anwendungsateliers

In den Gruppen der Anwendungsateliers wurden die Themen gezielt beleuchtet und gemeinsam diskutiert. Matthias Vögeli vom BAFU führte das Atelier zur Frage, welche Rolle und welche Handlungsspielräume die Pärke bei der Umsetzung des Aktionsplanes zur Biodiversität haben. Bruno Scheidegger von der ZHAW leitete die gemeinsame Erörterung im Atelier, wie durch gezielte Umweltbildung die Bevölkerung in die Verantwortung genommen werden kann, um die Pärke in deren Aufgaben zu unterstützen. Gemeinsam mit Adrian Kräuchi, Geschäftsleitung Landplan, wurden die Nutzungsanforderungen an die Schweizer Kulturlandschaft besprochen und Instrumente zum Schutz und zur Förderung erarbeitet.

Rege Beteiligung des Publikums

Das Tagungspublikum, darunter Verantwortliche aus regionalen Naturpärken der Schweiz, Forschungsinstituten, Behörden sowie privaten Planungsbüros, beteiligte sich mit regen Fragen und Beispielen von eigenen Erfahrungen an den Diskussionen.

Den Abschluss der Tagung bildete die Podiumsdiskussion, moderiert von Hans-Jörg Enz, an der die Sichtweisen, Erfahrungen und Erwartungen noch einmal gegenübergestellt und pointiert zusammengefasst wurden.

Der dritte Wädenswiler Pärketag findet am 20. Februar 2014 statt. Weitere Informationen unter www.zhaw.ch/iunr/

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Medienmitteilung(PDF 55,0 KB)

Fachlicher Kontakt

Prof. Reto Rupf, Leiter Forschungsbereich Integrative Ökologie, Forschungsgruppe Umweltplanung, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IUNR, ZHAW, Wädenswil, Tel. 058 934 59 07, reto.rupf@zhaw.ch

Gabriele Breuer, Wissenschaftliche Assistentin, Forschungsgruppe Umweltplanung, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IUNR, ZHAW, Wädenswil, gabriele.breuer@zhaw.ch

Medienstelle

Cornelia Sidler, Kommunikation ZHAW-Departement Life Sciences und Facility Management, Telefon 058 934 53 66, cornelia.sidler@zhaw.ch