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Unternehmen Park: Erste Fachtagung in Wädenswil

Am 2. März 2012 hat im Campus Grüental der ZHAW in Wädenswil die erste Fachtagung für Pärkeverantwortliche stattgefunden. Rund 60 Personen aus Pärken, Gemeinden, Forschung und Bildung haben am "1. Wädenswiler Pärketag" teilgenommen. Chancen und Risiken von Pärken wurden aufgezeigt und Möglichkeiten sowie Instrumente für ein Unternehmen Park diskutiert.

In den letzten Jahren haben Parkprojekte in diversen Schweizer Regionen an Bedeutung gewonnen. Derzeit gibt es 18 Pärke bzw. Parkregionen schweizweit. 6 der 18 Pärke, die an der Ausstellung "Pärke zu Gast in Wädenswil" teilnehmen sind derzeit noch im Kandidaturverfahren für eine Anerkennung als Nationalpark, regionaler Naturpark oder als Naturerlebnispark. Diese Einteilung entspricht der Pärkeverordnung des Bundes. Ein aktuelles Thema also, welches auch wirtschaftliche Aspekte nicht ausser Acht lässt. Wie funktioniert ein Unternehmen Park? Wie lassen sich Regionen managen? Welche Erfolgsfaktoren sind seitens Kommunikation und Qualitätsmanagement wichtig? Auf diese und weitere Fragen lieferte die Tagung Antworten. Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat das Patronat der Veranstaltung übernommen, die Grussworte des BAFU richtete Simone Remund an das Plenum. 

Interessante Erfahrungsberichte und wertvolle Anregungen

99 Jahre Betrieb als Schweizerischer Nationalpark (SNP) darf insgesamt als Erfolg bezeichnet werden, meinte Hans Lozza, Geschäftsleitungsmitglied und Leiter Kommunikation des SNP an der Tagung. Die einzelnen Meinungen zum Park seien aber unterschiedlich. Während es für die einen zu viele Regeln und Strafen, zu viele Hirsche und herumliegende Bäume gibt, stehen für die anderen positive Aspekte, wie Arbeitsplätze, wirksamer Naturschutz und echte Naturerlebnisse im Vordergrund, so der Fachmann. Wie Pärke als Modell einer Regionalstruktur funktionieren können, zeigte Roland Scherrer, Direktor des Forschungszentrum für Regionalwissenschaften an der Universität St. Gallen auf. Eine klare Aufgabenverteilung zwischen den politischen und administrativen Ebenen, eine klare Trennung zwischen politischer Führung und operativer Umsetzung und eine Differenzierung von entwicklungspolitischen und ordnungspolitischen Aufgaben seien die Basis für eine gelingende Regionalentwicklung mit einem Park.

Professionalität in Kommunikation und Qualitätsmanagement

Die Sicht eines Touristikers vertrat Reto Küng von Küng Pluscom GmbH. „Wenn nach aussen eine Marke oder ein Label kommuniziert wird, sollte dies in eine Markenstruktur eingebettet sein, welches mit Wiedererkennungseffekten Vertrauen schafft“, so der Kommunikationsexperte Küng. Das gemeinsame Label der Schweizer Pärke beispielsweise übernehme diese Funktion, wie Simone Remund vom BAFU ergänzte. Ein längerfristiger Erfolg der Pärke sei nur durch eine hohe Professionalisierung und durch hohe Qualität in verschiedenster Hinsicht zu erreichen, erläuterte Adrian Kräuchi vom Büro für Landschaftsgestaltung. Dazu stellte der Experte ein integriertes Managementsystem vor, welches er in Zusammenarbeit mit fünf Schweizer Pärken erarbeitet hat. Dieses Instrument ermöglicht den Pärken eine professionelle Führung und erlaubt eine ständige Verbesserung der Qualität.

Thematische Schwerpunkte und fachlicher Austausch

Am Nachmittag gab es Gelegenheit sich in vier Ateliers thematisch zu vertiefen. Die Teilnehmenden konnten sich so in den jeweils gewählten Ateliers – Wildtiermanagement, Regionalmanagement, Parkentwicklung, Kommunikation – fachlich austauschen und ihre Bedürfnisse melden. Dank regen Diskussionen entstanden viele Ideen. So meinte ein Teilnehmer, man müsse den Park ins Alltagsgeschehen integrieren und beispielsweise am Stammtisch darüber diskutieren. Denn nur so könne eine positive Grundstimmung erzielt werden. Generell war das Thema Kommunikation während der ganzen Tagung sehr präsent. Schliesslich fördere gute und kontinuierliche Kommunikation die Akzeptanz eines Parkes und könne Klarheit schaffen, so eine Teilnehmerin. Zusammenfassend ermutigte der Tagungsmoderator Reto Rupf, ZHAW, die Teilnehmenden die Visionen ihres Parkprojektes zu schärfen. Diese Vision sei beim oftmals beschwerlichen Weg nicht aus den Augen zu verlieren, da ein Parkprojekt letztlich auch eine identitätsstiftende Idee für eine Region darstellt. Zum Abschluss der Tagung zog Klaus Robin, Wildtier- und Parkexperte an der ZHAW in Wädenswil, ein positives Resümee. Er verdeutlichte, dass Parkprojekte langfristig nur dann erfolgreich sein können, wenn neben den regionalwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen auch die Bedürfnisse der Natur mit derselben Intensität verfolgt werden – die Diskussion werde am 2. Wädenswiler Pärketag im 2013 fortgesetzt.

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Medienmitteilung(PDF 54,5 KB)

Fachlicher Kontakt

Prof. Reto Rupf, Koordinator Pärke am Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, ZHAW, Wädenswil, reto.rupf@zhaw.ch, Tel. 058 934 59 07

Dr. Kirsten Edelkraut, Tagungsorganisation 1. Wädenswiler Pärketag, ZHAW, Wädenswil,kirsten.edelkraut@zhaw.ch, Tel. 058 934 57 96

Medienstelle

ZHAW, Wädenswil: Birgit Camenisch, Kommunikation, ZHAW, Wädenswil, birgit.camenisch@zhaw.ch, Tel. 058 934 59 54