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Wie Dachbegrünungen zur Klimaanpassung beitragen

Zwölf angehende Umweltingenieur:innen wählten im Rahmen der Projektwoche Umweltanalytik das Thema Klimaanpassungen durch Dachbegrünungen. Lena Schmutz war eine von ihnen und erzählt vom spannenden Einblick in aktuelle Forschungsprojekte.

Ziel der von Lieve Dierckx geleiteten praxisbezogenen Umweltanalytik-Projektwoche ist es, erste Erfahrungen in Feld- und Laborarbeiten zu sammeln, um das wissenschaftliche Arbeiten zu erlernen. Dazu gehören Literaturrecherche, Datenerhebung, ein wissenschaftlicher Bericht sowie eine Abschlusspräsentation.

Welche Pflanzen kühlen am besten?

Die Exkursionen in luftige auf das 7000 m2 grosse Flachdach des Fundus Kügeliloo in Oerlikon, welches das Requisitenlager des Opernhauses Zürich beherbergt. Auf diesem extensiven Gründach befinden sich biodiversitätsfördernde Inseln sowie über 2600 Solarpanels, die eine Leistung von bis zu rund 850'000 kWh erbringen. Nach einer kurzen Einführung durch Lieve Dierckx der FG Stadtökologie ins Thema Stadtkühlung und Temperaturmessungen wurden die Daten aus vorab installierten Datenloggern ausgelesen. Dabei stand die Frage im Vordergrund, welcher Bewuchs die beste Kühlleistung hervorbringt.

Acht einheimische Orchideenarten

Am Nachmittag wurden die über 100-jährigen Gründächer des Seewasserwerks Moos in Zürich-Wollishofen besucht. Die Magerwiesen zeigen eine aussergewöhnliche Artenvielfalt: Rund 130 verschiedene Pflanzenarten und teils selten gewordene Insekten haben hier ihr Habitat gefunden, darunter ein gutes Dutzend stark gefährdete Arten. Besonders eindrücklich sind die acht nachgewiesenen heimischen Orchideenarten, einige trafen wir blühend an.

Zum Thema Schwammstadt besuchten wir bei der Deponie Riet ein Pilotprojekt der Stadt Winterthur in Zusammenarbeit mit der ZHAW. Auf den Versuchsdächern wird nach einer Dachbegrünung gesucht mit einem möglichst grossen Kühleffekt und gleichzeitig einem Substrat mit einer möglichst guten Speicherleistung. Es wird zudem daran geforscht, wie das Dachwasser, welches aus der Begrünung fliesst für eine klare WC- Spülung verwendet werden kann.

Photovoltaik und Biodiversität – eine überzeugende Kombination

Zum Abschluss stand ein Wohnkomplex im Mattenbachquartier in Winterthur auf dem Programm. Bei garstigem Wetter führte uns der bei diesem Projekt federführende Andreas Dreisiebner gutgelaunt durch eine beeindruckende Kombination aus wildwachsender Vegetation mit hoher Biodiversität und vertikal aufgeständerten bifazialen, also zweiseitigen, Photovoltaikmodulen – ein Konzept mit vielen Vorteilen: unter anderem zwei Leistungsspitzen, jeweils morgens und abends, sowie eine geringere Aufschichtung von Staub und Pollen auf den Modulen. Auf dieses Dach erhoben wir vegetationskundliche Daten.

Mit vielen Eindrücken und Daten im Gepäck machten wir uns am nächsten Tag an die Auswertung der Daten und ans Schreiben des zugehörigen Berichts. Herzlichen Dank an die Kursleitung für die spannenden Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte und die interessanten Inputs durch die Fachpersonen!