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Life Sciences und
Facility Management

Ökotechnologie – von der Natur zur Technik

Hintergründe zum Projekt

In einem natürlichen Ökosystem zirkulieren Nährstoffe und Wasser im Kreislauf. Das System funktioniert im Ideal selbständig und ist weitgehend geschlossen. Das bedeutet, dass nur sehr wenig Nährstoffe von aussen hineingelangen, aber auch praktisch keine Abfallstoffe entstehen. Menschen greifen in diese natürlichen Kreisläufe ein, indem sie einerseits Tiere und Pflanzen ernten (Bäume abholzen, Früchte ernten, Fische fangen) und andererseits Nährstoffe einbringen (beispielsweise durch Abfälle, Toilettenspülung, Gülle). Das bringt die Natur in ein Ungleichgewicht und notwendige Nährstoffe müssen in aufwändiger Form bereitgestellt werden, andere Stoffe werden angereichert und führen zu neuen Umweltproblemen. Die Forschenden der Ökotechnologie der ZHAW präsentieren sechs neue Wege, wie Ressourcen dank eines Kreislaufsystems nachhaltig und innovativ wiederverwendet werden können. Wer weiss, vielleicht wird ihre Vision, dieses System auf grössere Kreisläufe auszuweiten, schon bald Wirklichkeit.

Exkursion mit der Schulklasse

Dieses Angebot deckt eine breite Fächerpalette ab und bietet verschiedene Anknüpfungspunkte zu Ihrem Unterricht. Sie wählen pro Besuch zwei beliebige Themen aus. Nachfolgend sind die verschiedenen Themenmodule kurz beschrieben.

Kreislaufwaschmaschine

Diese Waschanlage ist eine einzigartige Erfindung: Die Wäsche wird sauber, obwohl bei jedem Waschgang das aufbereitete Abwasser des vorherigen Waschgangs verwendet wird. Das Abwasser fliesst durch eine Filteranlage und kann so beliebig oft wiederverwendet werden. Die benötigte Energie stammt von der Photovoltaikanlage auf dem Dach. Diese weitestgehend energie- und wasserautarke Waschanlage ist seit neustem in wasserarmen Gebieten in Anwendung und wartet auf unserem Campus auf Ihren Besuch.

Schatzsuche im WC

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, dass bei jedem Spülgang wertvolle und nährstoffhaltige Ressourcen achtlos heruntergespült werden? Denn der Mensch funktioniert sozusagen als Durchlaufreaktor von Nährstoffen. Mit der Trockentrenntoilette werden diese kostbaren Ressourcen separat gesammelt und von unseren Forschenden wieder aufbereitet. Mithilfe des Pyrolyseverfahrens wird Biokohle hergestellt, die zur Bodenverbesserung eingesetzt werden kann. Wie der Durchlaufreaktor Mensch, das Prinzip der Toilette und der Pyrolyse genau funktioniert, erfahren Sie im Rahmen der Führung.

Mikroalgen als Weltverbesserer

Mikroalgen können standortunabhängig und relativ leicht kultiviert werden. Dabei lässt sich fast alles aus ihnen gewinnen: Kraftstoff, Futtermittel, Nahrungsmittel oder Bioplastik. Das klingt vielversprechend und hat auch schon zu einem regelrechten Hype geführt. Aber noch ist die Kultivierung von Mikroalgen nur in Ausnahmefällen wirtschaftlich. Können Mikroalgen in der Zukunft eine nachhaltige Alternative für Rohstoffe sein und lohnt sich, dazu zu forschen? Die Wissenschaftler:innen der ZHAW betreiben hier Grundlagenforschung, ohne zu wissen, ob sich hier eine Schnapsidee oder eine geniale Erfindung versteckt. Diskutieren Sie den Wert solcher Forschung anhand eines konkreten Beispiels im Bereich Nachhaltigkeit.

Die Stadtbauern

In der Stadt das eigene Gemüse vom Balkon oder vom Hochbeet ernten, ist bei hippen Menschen hoch im Kurs. Aber auch in Megacitys wie New York wurde das Potenzial dieses Trends auf kommerzieller Ebene erkannt. Gerade in Kombination mit der vielversprechenden Aquaponic-Technologie können «Stadtbauern» zu einer zukunftsweisenden und nachhaltigen Ernährung beitragen. Das Potenzial zeigt sich auch durch die verkürzten Transportwege für Frischprodukte, die effiziente Ressourcennutzung und die Vermeidung von Abfällen. Im Rahmen dieses Moduls lernen Sie mehr über die urbane Landwirtschaft und die Aquaponic-Technologie, über die an der ZHAW intensiv geforscht wird.

Volle Kreisläufe statt leere Meere

Fisch ist gesund und erfreut sich über grosser Beliebtheit, aber welchen Fisch können wir noch mit gutem Gewissen kaufen – Wildfang oder Fischzucht? Wie steht es um die Alternativen zu Wildfang? Diesen Fragen gehen wir nach und stellen Ihnen eine konkrete Alternative der Fischproduktion, die kreislauforientierten Aquakultur, vor. Erfahren Sie, wie unsere Forschung dazu beiträgt, dass die Meere nicht leergefischt werden und aquatische Ökosysteme intakt bleiben.

Food Waste

Rund 330 kg Lebensmittel werden in der Schweiz pro Kopf und Jahr verschwendet! Damit diese Zahl baldmöglichst drastisch sinkt, laden wir Sie zum Sinneswandel in unseren Garten ein. Wir rüsten Sie mit dem notwendigen Wissen und zahlreichen Ideen aus, wie die Lebensmittelverschwendung in Haushalten eingedämmt werden kann. Wir regen Ihre Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken an!

Bezug zum Lehrplan

Die Führungen sind für die Stufen Sekundarschule und Gymnasium konzipiert und passen zu ganz unterschiedlichen Fächern. Es gibt fächerübergreifend diverse Anknüpfungspunkte wie Nachhaltigkeit und Naturwissenschaften. Das Modul zu Mikroalgen beschäftigt sich mit Grundlagenforschung der Biologie. Die Thematik Food Waste findet in angewandter Umgebung statt. Die Module der Kreislaufwaschmaschine, der Stadtbauern, der Aquakultur und der Schatzsuche im WC zeigen neue Problemlösungsansätze in punkto Wasser- und Ressourcenverknappung auf, welche die Welt immer mehr betrifft.

Die ZHAW ist Mitglied im Netzwerk BNE (Bildung für nachhaltig Entwicklung) der ausserschulischen Akteure von éducation21. Die Inhalte der Module lehnen sich an die Bildungsziele der kantonalen Lehrpläne der Sekundarstufe I (Lehrplan 21) und Sekundarstufe II (Rahmenlehrpläne Gymnasium sowie Allgemeinbildender Unterricht Berufsschulen). Der Workshop wurde im Katalog Bildungsaktivität von éducation21 referenziert.

Neu: Diese Führungen eignen sich auch für den Hauswirtschaftsunterricht.

Zyklus 3, Lehrplan 21

Natur und Technik
Wirtschaft, Arbeit, Haushalt
Räume, Zeiten, Gesellschaften

Maturitätsschulen, EDK-Rahmenlehrplan

Biologie
Geografie
Hauswirtschaft

Formalitäten

Eine geführte Exkursion für eine Schulklasse dauert 2 Stunden, wird von Studierenden geleitet und kostet CHF 200.-. Die Exkursionen sind für Stufe Sekundarschule und Gymnasium konzipiert.

Anmeldung via Anmeldungsformular.