CVUA Stuttgart: Cremiges Softeis – ein Eldorado für Salmonellen?
Egal ob am kleinen Eisstand in der Fußgängerzone oder im gemütlichen Café ums Eck, die Auswahl ist oft riesig und fällt nicht selten schwer. Wer es gerne besonders cremig mag, entscheidet sich häufig für ein Softeis. Dieses stand lange Zeit aufgrund der speziellen Herstellungsweise immer wieder im Verdacht, gegenüber herkömmlichem Speiseeis besonders empfänglich für mikrobiologische Verunreinigungen zu sein. Insbesondere das Vorkommen von Salmonellen in Softeis wird immer wieder diskutiert – doch wie sieht es wirklich aus?
Im Zeitraum von 2022 bis heute wurden an den 4 Chemischen- und Veterinäruntersuchungsämtern in Baden-Württemberg insgesamt 33 Softeis-Proben mikrobiologisch untersucht.
Einen Teil der Untersuchung nimmt dabei die «grobsinnliche» Prüfung ein. Hier werden die Proben zunächst genauer in Augenschein genommen und hinsichtlich ihres Aussehens, ihres Geruchs, ihres Geschmacks und ihrer Konsistenz beurteilt. Erfreulicherweise waren alle 33 untersuchten Softeis-Proben dabei unauffällig. Der nächste Schritt ist die eigentliche mikrobiologische Untersuchung. Dabei wird eine bestimmte Teilmenge jeder Probe auf bzw. in bestimmte Nährmedien überführt. Diese Nährmedien beinhalten unterschiedliche Nährstoffe, und je nach Zusammensetzung fördern sie gezielt das Wachstum bestimmter Keime, sofern diese in der Probe vorhanden sind. So können die mikroskopisch kleinen Bakterien für das bloße Auge sichtbar gemacht werden.
Von allen 33 im Untersuchungszeitraum erhobenen Softeis-Proben waren lediglich drei Proben aufgrund erhöhter Gehalte an Hygiene- und Verderbskeimen auffällig. Dabei wurden Enterobacteriaceae und Escherichia coli als typische Hygieneindikatoren sowie verderbniserregende Hefen nachgewiesen. Zwei weitere Proben wurden aufgrund mangelhafter Kennzeichnung beanstandet.
CVUA Stuttgart - Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart