NanoLockin: Von der Forschung auf den Markt
ZHAW-Forschende haben eine neue Methode mitentwickelt, um Nanopartikel nachzuweisen und zu quantifizieren. Die Technologie ist nicht nur schneller, sondern auch günstiger als bisherige Anwendungen. Sie wird nun in Analysegeräten des Spin-offs NanoLockin eingesetzt.
Zusammen mit Forschenden des Adolphe-Merkle-Instituts der Universität Fribourg haben die ZHAW-Forschende ein Messgerät für Nanopartikel entwickelt. Es beruht auf der Lock-In-Thermographie, einer berührungslosen Prüfmethode. Das Verfahren stellt mittels gezielter Temperaturschwankungen und einer hochsensiblen Infrarotkamera die Oberfläche bildhaft dar. Die meisten Nanopartikel absorbieren Licht und erzeugen bei Bestrahlung mit Licht Wärme. Die von Nanopartikeln erzeugte Wärme wird mittels Lock-In-Thermografie gemessen und quantifiziert. Zusätzlich können verschiedene Nanopartikelmaterialien durch Modifizieren der Bestrahlungswellenlänge analysiert werden, da jeder Nanopartikeltyp eine spezifische thermische Signatur aufweist. Dieses Prinzip wird nun in den Analysegeräten von NanoLockin verwendet.
«Diese Geräte sind so konzipiert, dass sie einfach zu bedienen sind», sagt Mathias Bonmarin vom ZHAW-Institut for Computational Physics. Er hat das Projekt seitens ZHAW geleitet und in der Folge das Spin-off-Unternehmen mitbegründet. «Unsere einzigartige Methode kombiniert eine einfache Messung mit einem schnellen Auslesen – ganz ohne Notwendigkeit einer Probenmarkierung oder komplexer Vorbereitungsschritte.» Anders als bei herkömmlichen mikroskopischen Methoden sei mit den Geräten von NanoLockin auch eine Analyse grosser Oberflächen problemlos möglich. All dies führt zu einer erheblichen Zeit- und Kosteneinsparung bei der Nanopartikelanalyse.