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School of Engineering

Horizon 2020: Neues Forschungsprojekt gestartet

Die ZHAW School of Engineering beteiligt sich an einem weiteren Forschungsprojekt im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020. Das Projekt «MAMI» untersucht den Einfluss sogenannter Middleboxen auf den Datenverkehr in Netzwerken. Unterstützt werden diese Untersuchungen vom Institut für angewandte Informationstechnologie.

Horizon 2020 ist das weltweit grösste transnationale Programm für Forschung und Innovation.
Horizon 2020 ist das weltweit grösste transnationale Programm für Forschung und Innovation.

Milliarden von Dateneinheiten fliessen jede Sekunde durch das Internet. In den Netzwerken werden diese Datenpakete durch sogenannte Middleboxen wie Router, Switches, Proxies, Load Balancer und andere Geräte weiterbefördert. Dabei transportieren die Middleboxen die Pakete aber oft nicht nur, sondern manipulieren sie auch, um beispielsweise die Bandbreite besser auszunutzen. «Middleboxen werden von den Netzbetreibern in der Regel zur besseren Kontrolle oder zur Optimierung des Datenverkehrs in ihrem Netzwerk eingesetzt», erklärt Dr. Stephan Neuhaus vom Institut für angewandte Informationstechnologie (InIT). «Das ist aber in Zeiten zunehmender Ende-zu-Ende-Verschlüsselung schwierig, weil die Middleboxen den Inhalt der Datenpakete nicht mehr erkennen können. Ausserdem werden damit bestimmte Innovationen unmöglich, weil Pakete mit neuen Netzwerkprotokollen wahrscheinlich gar nicht weitergereicht werden.»

«Measurement Architecture for a Middleboxed Internet»
Das EU-Projekt «Measurement Architecture for a Middleboxed Internet» (MAMI) hat es sich zum Ziel gesetzt, erstens das Ausmass der Manipulationen an Paketen genau zu vermessen und zweitens ein Middlebox Cooperation Protocol (MCP) zu entwickeln. Dieses soll Middleboxen ihre Arbeit verrichten lassen, ohne Pakete übermässig zu verändern. «Idealerweise macht das neue Protokoll bestimmte Teile des Pakets für die Middlebox sichtbar, um an die notwendigen Informationen zu gelangen», so Stephan Neuhaus. «Dann hätten wir ein innovationsfreundliches Netz, das trotzdem verschlüsselt ist und in dem die Netzbetreiber Pakete auf für sie günstige Weise zu ihrem Ziel befördern können.» Am InIT beteiligen sich Stephan Neuhaus und sein Team im Schwerpunkt Information Security an der Vermessung, der Implementierung des MCP und der Auswertung und Kuratierung der im Projekt anfallenden Daten. Das Projekt dauert 30 Monate und der InIT-Anteil daran ist mit 345'000 Euro dotiert.

Europaweit Forschung und Innovation fördern
Horizon 2020 ist das weltweit grösste transnationale Programm für Forschung und Innovation; es ist 2014 gestartet und dauert bis 2020. Es verfolgt drei Ziele: «Wissenschaftsexzellenz», «Führende Rolle der Industrie» und «Gesellschaftliche Herausforderungen». Dafür stehen knapp 80 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Finanzierungs- und Förderformen reichen von der Grundlagenforschung bis zur nationalen Produktentwicklung und sind speziell für Fachhochschulen wie die ZHAW und kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) attraktiv. Unabhängig von den politischen Entwicklungen steht es Schweizer Forschenden offen, sich als Partner aus einem Drittstaat an Verbundprojekten von Horizon 2020 zu beteiligen.

Weitere Informationen: www.mami-project.eu