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School of Engineering

Bachelorarbeit Maschinentechnik: Lenkbar

Lenkbar – der vernetzte Velolenker

Beim Fahrradfahren telefonieren und das Smartphone als Navigationsgerät benutzen? Lenkbar macht’s möglich – das Handy bleibt dabei gut geschützt in der Tasche. Maschinentechnik-Absolvent Nicolà Tissi hat seine innovative Idee eines Lenkervorbaus, der mit dem Smartphone verbunden ist, konzipiert und umgesetzt.

Wer kennt das nicht: Man saust gerade auf dem Velo durch die Stadt, während in der Tasche das Handy vibriert. Oder: Man ist sich nicht sicher, welches der schnellste Weg ist und würde gerne das GPS benutzen. Mit dem Smartphone in der Hand weiterfahren? Das ist sowohl fürs Gerät als auch für den Fahrer nicht ungefährlich. Zwar gibt es bereits Handyhalter für den Velolenker; aber diese überzeugen weder bei der Bedienung während der Fahrt noch in der Art der Befestigung für die diversen Formen und Grössen der Smartphones. Maschinentechnik-Absolvent Nicolà Tissi hat sich diese Fragen gestellt und in Form einer Idee gleich selbst die Antwort gefunden. Sein Ansatz: Das Smartphone soll die Tasche gar nicht verlassen, sondern via Bluetooth mit dem Fahrradlenker verbunden werden. Dazu hat er einen speziellen Vorbau – so nennt sich das Bauteil zwischen Gabel und Lenker – zunächst in einer Projektarbeit konzipiert und nun in seiner Bachelorarbeit auch technisch realisiert.

Alle Infos auf dem Vorbau

Die Ausgangslage für die Bachelorarbeit Lenkbar bildete eine Projektarbeit im Wahlfach Industrie-Design. Darin hatte Nicolà Tissi ein konkretes Konzept für ein Fahrradgadget in Form eines Vorbaus entwickelt, der die Integration und Nutzung des Smartphones mit dem Fahrrad bieten soll. Nicolà Tissi hat sich dabei ambitionierte Ziele gesetzt: «Das Konzept sieht erstens vor, dass diverse Funktionen wie Musikwiedergabe, Lautstärkeregelung und Sprachsteuerung des Smartphones über den Vorbau bedient werden können. Zweitens ist im Vorbau ein simples Navigations system integriert, welches mit der GPS-Funktion des Smartphones zusammenarbeitet.» Für die Navigation werden nur zwei essentielle Informationen auf dem Vorbau angezeigt. Dabei handelt es sich einerseits um eine kompassartige Richtungsanzeige, die stets in die Richtung des gewünschten Zielortes zeigt und andererseits um eine Distanzanzeige, welche die Anzahl Meter zum Zielort angibt. «Damit soll eine freie Art der Navigation in der Stadt ermöglicht werden, welche mit dem Fahrrad ja auch möglich ist», erklärt Nicolà Tissi. Zusammen mit einer integrierten, guten Lichtquelle und einer schnell zu bedienenden Klingel soll Lenkbar zusätzlich zur Sicherheit im Strassenverkehr beitragen. 

«Die Herausforderung bestand darin, eine platzeffiziente Konstruktion anzufertigen, die gleichzeitig ansprechend und ergonomisch gestaltet ist.»

 

Nicolà Tissi

Funktionierender Prototyp

Im Rahmen seiner Bachelorarbeit hat Nicolà Tissi sein entwickeltes Konzept nun technisch und funktionell realisiert. Bemerkenswert: Die benötigten elektrotechnischen Komponenten konzipierte und baute er allesamt selber, um sie dann mit einem Arduino Mikrocontroller und einem Bluetooth-Empfänger zu koppeln. «Es ist nicht selbstverständlich für einen Maschinentechnik-Absolventen, dass er sich so in die Elektrotechnik vertieft», lobt Dozent Bernd Heinlein, der die Bachelorarbeit betreut hat. Zudem hat Nicolà Tissi ein Vorbaugehäuse konstruiert und mittels 3D-Drucker hergestellt. Dieses vereint die gesamte Elektronik und die Navigationselemente in einem schlichten und modernen Gehäuse. «Die Herausforderung bestand darin, eine sehr platzeffiziente Konstruktion anzufertigen, die gleichzeitig ansprechend und ergonomisch gestaltet ist», so Nicolà Tissi. Das Gehäuse ist vorerst noch aus Kunststoff. Um die mechanische Stabilität zu gewährleisten, müsste es für den realen Einsatz aus Metall oder Carbon hergestellt werden. Der erste funktionierende Prototyp zeigt aber die technischen Möglichkeiten auf und soll das Interesse am Projekt steigern. Nun hofft Nicolà Tissi auf die Aufmerksamkeit etwaiger Fahrradhersteller, damit aus seinem innovativen Gadget womöglich ein marktfähiges Produkt wird.

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