Archiv 2024
20. November 2024 – Agri-Photovoltaik: Potenzial von Solarenergie in der Landwirtschaft

Agri-Photovoltaik ist eine zukunftsorientierte Lösung, die Landwirtschaft und erneuerbare Energie vereint. Ob Viehwirtschaft, Obst- oder Gemüseanbau, Agri-PV kann mit den vielfältigen Anlagetypen auf viele Arten landwirtschaftlich genutzt werden.
Die innovative Technologie verbreitet sich schnell und birgt grosses Potenzial für die Schweiz. In einigen Fällen steigern die Solarmodule sogar die landwirtschaftlichen Erträge, indem sie beispielsweise Schutz vor extremen Wetterbedingungen bieten. Beim Energie- und Umweltforum erfahren Sie mehr über die verschiedenen Anwendungsarten, die Chancen von Agri-PV und es werden Ihnen spannende Praxisbeispiele vorgestellt. Bei einem Apéro riche im Anschluss können offene Fragen und Erkenntnisse geteilt werden.
Referent:innen
Facts und Figures zur Agri-Photovoltaik in der Schweiz

Mareike Jäger, Leitung Forschungsgruppe Regenerative Landwirtschaftssysteme und Dozentin Forschungsbereich Biologische Landwirtschaft, ZHAW Life Sciences und Facility Management
Hinter Agri-Photovoltaik steht ein Konzept, welches Nahrungsmittelerzeugung und Energieproduktion auf gleicher Fläche zum gegenseitigen Nutzen integrieren möchte. Das Stromerzeugungspotential der Agri-Photovoltaik in der Schweiz ist enorm – aber nützt es auch der Landwirtschaft? Im Referat werden Chancen, Umsetzungsstand in der Schweiz, sowie offene Fragen vor allem aus landwirtschaftlicher Sicht beleuchtet.
Herausforderungen beim Bau und dem Betrieb einer Agri-PV Anlage: Praxisbeispiel aus dem Anbau von Kirschen

Christian Wolf, Mitglied der Geschäftsleitung & Leiter Vertrieb, MBRsolar AG
Gerade im Bereich des Obstanbaus macht die Kombination von landwirtschaftlicher Nutzung und photovoltaischer Energieerzeugung Sinn. Die Photovoltaikmodule können beispielsweise als Sonnen- oder Hagelschutz eingesetzt werden und können so zu einer landwirtschaftlichen Ertragssteigerung führen. An einem Praxisbeispiel zeigen wir auf welche Hürden zum Erlangen einer Bewilligung, dem Bau und dem Betrieb einer solchen Anlage zu überwinden sind und wie sich die Kostenstrukturen einer solchen Anlage darstellen.
Mehrwert mit vertikaler AgriPV

Peter Schwer, Geschäftsführer Solarzaun GmbH
Nicht nur Kühe im Zaum halten, sondern gleichzeitig Strom produzieren. Das kann das Agri-PV-Anlagenkonzept von «Solarzaun». Die senkrechte Aufstellung von Solarmodulen mit beidseitig produzierenden Solarzellen ist platzsparend und nur wenig kostenintensiver als Photovoltaikanlagen in der Freifläche. Durch den minimalen Flächenverbrauch von 5 - 10% wird die landwirtschaftliche Nutzung wenig eingeschränkt; gleichzeitig ist der Stromertrag sogar höher als bei klassischen südausgerichteten Anlagen, gerade in den Wintermonaten. Peter Schwer klärt über das innovative Konzept und die vielfältigen Mehrwerte einer Doppelnutzung von Flächen auf.
8. Mai 2024 – Strompreis-Szenarien mit mehr erneuerbaren Quellen
In einer europaweiten Umfrage halten doppelt so viel Personen niedrigen Energiepreise für wichtiger als die weitere Reduktion von CO2. Gleichzeitig mussten in der Schweiz die Haushalte wegen des fossilen Erdgases in den letzten zwei Jahren eine Steigerung der Stromrechnung um die Hälfte hinnehmen. Welche Rolle dabei die Strombörsen gespielt haben und spielen könnten, wie der Strompreis beim Endkunden gebildet wird und ob selbst erzeugter Solarstrom vielleicht billiger ist, werden die Themen der Veranstaltung sein.
Präsentationen
Referent:innen
Haben internationale Energiemärkte Einfluss auf den Haushaltsstrompreis in der Schweiz?

Dr. Cornelia Kawann, Leiterin der Sektion Marktüberwachung der Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom, Schweiz
Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat die Strom- und Gaspreise 2022 in ungeahnte Höhen getrieben. 2023 hat sich die Lage an den Märkten wieder deutlich entspannt. Die Schweizer Grosshandels-Strompreise sind durch den internationalen Handel abhängig von denen der Nachbarländer. Da viele Netzbetreiber am Markt beschaffen haben diese Entwicklungen auch Auswirkungen auf die Preise der Endverbraucher. Wie das genau zusammen hängt erfahren Sie im Vortrag
Haushaltsstrompreis mit Photovoltaik und Batterie

Prof. Dr. Franz Baumgartner, Studiengangleiter Energie- und Umwelttechnik, ZHAW School of Engineering, Photovoltaikexperte
Der Solarstrom vom Hausdach ist heute ein Kostenvorteil, da er meist günstiger als die 32 Rappen pro kWh durchschnittlichen Haushaltsstrompreises vom Netz in der Schweiz. Mein Vortrag am 12. Juni 2008, «Was kann Solarstrom leisten», im Rahmen des 48. Energie- und Umweltapéros hatte am Ende noch viele sehr positive Einschätzungen der Kernkraft zur Folge, die sich nicht bewahrheitet haben. Das Photovoltaik-Hauskraftwerk war damals viermal so teuer. Heute kaufen Kunden neben der Solaranlage auf dem Dach meist auch einen Lithium-Batteriespeicher für Gebäude. Schon im nächsten Jahr bekommt diese Hausbatterie Konkurrenz von kostengünstigen Elektroautos mit bidirektionaler Lademöglichkeit der Autobatterie, in Verbindung mit dem Gebäude.
Strompreis-Szenarien aus Sicht eines Netzbetreibers

Rolf Sorg, Stadtwerk Winterthur, Hauptabteilungsleiter Elektrizität und Telekom
Bislang setzen viele Netzbetreiber bei den Strompreisen auf das Tarifmodell mit einem Hoch- und Niedertarif. Durch die aktuelle Elektrifizierungs-Strategie und durch den Ausbau der erneuerbaren Energien kommt dieses Tarifmodell jedoch an seine Grenzen. Die Netzbetreiber sind gezwungen, sich über neue Tarifmodelle Gedanken zu machen. In der Präsentation geht es darum, welche Überlegungen sich Netzbetreiber machen und wie zukünftige Tarifmodelle aussehen könnten.