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School of Engineering

Projekt LINA: ZHAW an Entwicklung von Drohnen-Testgelände in Dübendorf beteiligt

Am Flughafen Dübendorf entsteht in den kommenden fünf Jahren eine bedeutende Testinfrastruktur für Drohnen und andere autonome Luft- und Bodenfahrzeuge. Bei dem Projekt, gefördert durch die Digitalisierungsinitiative der Zürcher Hochschulen (DIZH), ist neben der ZHAW School of Engineering auch die Uni Zürich und die Zürcher Hochschule der Künste (ZhdK) beteiligt.

Die Indoor-Testarena am Flughafen Dübendorf, die im Zuge des DIZH-Projekts LINA entsteht, ist für das Testen von autonomen Flug- und Bodenfahrzeuge ausgelegt. Bild: LINA

Drohnen nehmen in der Luftfahrt einen immer grösseren Stellenwert ein und werden heute schon vielfach genutzt. Doch vor ihrem Einsatz für Industrie, Dienstleistungen oder Forschung müssen zivil genutzte Drohnen und andere neuentwickelte Luft- und Bodenfahrzeuge getestet und zertifiziert werden. Testgelände, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen, sind daher notwendig, wenn es um die Erforschung und Zertifizierung neuer Flugobjekte geht. Gefördert durch die Digitalisierungsinitiative des Kantons Zürich (DIZH) soll mit dem Projekt LINA (Shared Large-scale Infrastructure for the Development and Safe Testing of Autonomous Systems) am Flughafen Dübendorf in den nächsten fünf Jahren eine solche Testarena entwickelt und realisiert werden. Geplant sind drei Testbereiche, davon ein Indoor-Testarena mit einer Fläche von 900 Quadratmetern und zwei Testarenen im Aussenbereich. Davon soll eine durch eine physische und eine weitere durch eine digitale Barriere begrenzt sein. Beim digital kontrollierten Luftraum kann die Grösse abhängig von den Testanforderungen der Nutzenden bestimmt werden kann. Die Indoor-Arena steht bereits für den Testbetrieb zur Verfügung und ist ausgestattet mit einem Digital Twin (digitale Repräsentanz eines Objekts in der realen Welt) und demnächst auch mit einer Windanlage. Im Outdoor-Testbereich sollen ab 2024/25 auf einer Fläche von 100 mal 50 Meter und einer Höhe 12 Meter ohne Flugerlaubnis Tests und Entwicklungen von Konzepten und Prototypen bis zum Reifegrad TRL3-7 möglich sein. Bei der Testarena, deren Testfläche und Grösse durch einen digitalen Flugraum flexibel festgelegt werden kann, sind Tests mit Beta-Prototypen bis Reifegrad TRL6-9 möglich.

In Zukunft ist auch geplant, dass die Testarena für ein breites Publikum offensteht und die Forschung und Entwicklungen erlebbar sein sollen. Führungen durch die Indoor-Arena und die Aussenbereiche sowie verschiedene Aktionen in und um Dübendorf sollen dazu beitragen, dass sich die Bevölkerung offen und kritisch mit den Auswirkungen der neuen Technologien auf die Gesellschaft auseinandersetzen kann.

ZHAW für sicheren Betrieb zwischen Flughafen-Akteuren zuständig

Von der ZHAW School of Engineering sind das Zentrum für Aviatik (ZAV) und das Centre for Artificial Intelligence (CAI) beteiligt. Die thematische Leitung des Projekts hat Michel Guillaume, Leiter des ZAV, übernommen. «Wir sind für die sicherheitstechnischen Aspekte bei LINA zuständig. Unsere Aufgabe besteht darin, dass die unterschiedlichen Nutzenden des Flughafen Dübendorfs sich nicht in die Quere kommen», fasst Michel Guillaume den Part vom ZAV zusammen. Der Flughafen Dübendorf ist nicht nur Standort der Schweizer Luftwaffe, sondern auch Helikopter-Basis der Schweizerischen Rettungsflugwacht wie auch Startpunkt für Polizeihelikopter. Zudem befindet sich auf dem Gelände das Air Force Center und das Flugsicherungszentrum der Skyguide. «Der Flugbetrieb all dieser Akteure muss mit dem laufenden Testbetrieb von LINA abgestimmt werden, damit die Sicherheit aller Nutzenden auf dem Flughafen gewährt wird. Diesen Prozess, der auch das Einholen der Betriebskonzession sowie die Einholung von Bewilligungen durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) beinhaltet, werden wir vom ZHAW-Zentrum für Aviatik (ZAV) übernehmen», beschreibt Michel Guillaume das Arbeitspaket seines Teams. Neben dem ZAV wird auch das ZHAW-Centre for Artificial Intelligence bei LINA mitwirken. Unter der Leitung von CAI-Leiter Thilo Stadelmann soll Künstliche Intelligenz beim Aufbau der Bodeninfrastruktur und des Digital Cage im Aussenbereich zum Einsatz kommen.