Absolventenporträt Projektleiter
Wissen, wie die Luftfahrt als Gesamtsystem funktioniert
Robin Breu hat an der ZHAW School of Engineering Aviatik studiert. Heute leitet er für die aviena GmbH anspruchsvolle Projekte in der Luftfahrt. Dabei geht es zum Beispiel um Flugsicherheit, Nutzungskonzepte oder die Simulation von Personenflüssen am Flughafen.
Wie gelangen Passagier:innen, die am Flughafen umsteigen, am schnellsten von A nach B? Welche Anzahl Sicherheitskontrollen müssen während der Stosszeiten zur Verfügung stehen? Und wie muss die Gepäcksortieranlage des Flughafens ausgelegt werden, damit das Gepäck zum richtigen Zeitpunkt im Rumpf des richtigen Flugzeuges landet? Mit solchen und ähnlichen Fragen setzt sich Robin Breu auseinander. Als Geschäftsleitungsmitglied bei der Luftfahrt-Consultingfirma aviena GmbH kümmert sich der Aviatik-Absolvent um die Leitung anspruchsvoller Projekte: «Als Projektleiter bringe ich die wichtigsten Expert:innen für ein Fachgebiet zusammen, übernehme Führungsverantwortung, erstelle Projektpläne, behalte die Kosten im Auge und sorge dafür, dass das Projekt wie gewünscht voranschreitet und wir unseren Kund:innen innert nützlicher Frist Ergebnisse präsentieren können», erklärt er.
«Dass die Aviatik so vielseitig ist und über Schnittstellen zu unterschiedlichen, gesellschaftlich relevanten Themengebieten verfügt, fasziniert mich.»
Robin Breu
Vielseitig, herausfordernd, faszinierend
Seine eigene Expertise liegt auf dem Gebiet des Airport Engineerings, wo er sich unter Berücksichtigung internationaler Regularien damit auseinandersetzt, wie ein Flughafen aufgebaut sein muss, damit er optimal und insbesondere sicher operieren kann – am Boden und in der Luft. Technik und Praktikabilität, Politik und Wirtschaftlichkeit gilt es dabei zu berücksichtigen. «Dass die Aviatik so vielseitig ist und über Schnittstellen zu unterschiedlichen, gesellschaftlich relevanten Themengebieten verfügt, fasziniert mich», sagt Robin Breu. Er ergänzt jedoch gleich: «Das ist gleichzeitig aber auch eine grosse Herausforderung. Es ist schwierig, Lösungen zu finden, die allen Aspekten gerecht werden. Umso wichtiger ist ein umfangreiches Wissen darüber, wie die einzelnen Bereiche der Luftfahrt als Gesamtsystem zusammenspielen.»
Luftfahrt als vernetztes System
Auf seine heutige Position hat ihn das Aviatik-Studium an der ZHAW School of Engineering vorbereitet. Nach einer Lehre als Elektromonteur suchte er nach einer vertieften fachlichen Ausbildung. Dass Robin Breu dann genau dieses Studium gewählt hat, ist eine glückliche Fügung: «Ich bin relativ unvoreingenommen ins Studium gestartet, meine Hauptmotivation war kein konkretes Berufsziel, sondern das Interesse am Fachgebiet.» Dieses Interesse sei unerlässlich, sagt er heute. «Wer einfach nur fliegen will, wird mit einem Aviatik-Studium meines Erachtens nicht glücklich. Es braucht auch den Willen, wissen zu wollen, wie die Luftfahrt als vernetztes System funktioniert.» Nach bestandenem Bachelorstudium schloss er den Master of Science in Engineering an und bildete sich auf dem Gebiet des Wirtschaftsingenieurwesens weiter.
Wissen und Werkzeuge
Das Studium hat Robert Breu einen umfassenden Überblick über sein Fach vermittelt. Entsprechend selbstbewusst und mit einem grossen Rucksack an Wissen und Werkzeugen ist er nach seinem Studium ins Berufsleben gestartet. «Ich habe mich als Absolvent durchaus fähig gefühlt, in ein Unternehmen zu gehen und dort meinen Beitrag zu leisten – auch wenn ich selbstverständlich viele spezifische Kenntnisse erst ‚on the job‘ lernte.» Es seien insbesondere systematische Herangehensweisen, Problemlösemethoden und Selbstverantwortung gewesen, die das Studium ihm vermittelt habe – gerade im Rahmen praktischer Arbeiten. «Dabei habe ich immer auf eine enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftspartner:innen geachtet; auch das hat mir den Berufseinstieg erleichtert.»
«Ich habe mich als Absolvent durchaus fähig gefühlt, in ein Unternehmen zu gehen und dort meinen Beitrag zu leisten.»
Die Firma weiterentwickeln
Nach einer kurzen Weiterbildung an der University of Manitoba in Kanada stieg Robin Breu bei der aviena GmbH ein und arbeitete sich Schritt für Schritt nach oben. «Erst arbeitete ich als Projektingenieur, später als Projektleiter und mittlerweile vertrete ich die ‚junge Garde‘ der Ingenieur:innen in der Geschäftsleitung.» Auf seinen Lorbeeren ruht er sich nicht aus, sondern setzt sich weitere Ziele: «Ich konzentriere mich darauf, die Unternehmung weiterzuentwickeln – nicht nur mit neuen Projekten, sondern auch mit neuen Themengebieten abseits der Luftfahrt, zum Beispiel auf den Gebieten der Logistik, der Automation und der Prozessoptimierung.» Sein Herz gehört aber weiterhin der Aviatik: «Das internationale Flair, die Weite – wenn einen das Luftfahrtvirus gepackt hat, lässt es so schnell nicht wieder los.»
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